1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Trump fühlt sich missverstanden

2. März 2019

Die heftige Kritik an seinem Statement zum Fall des mutmaßlich in Nordkorea gefolterten Studenten Otto Warmbier lässt den US-Präsidenten nicht kalt. In zwei Tweets bemüht sich Donald Trump, die Wogen zu glätten.

https://p.dw.com/p/3ELbn
Donald Trump
Bild: picture-alliance/Newscom/C. Kleponis

"Selbstverständlich mache ich Nordkorea für Ottos Misshandlung und Tod verantwortlich", twitterte Donald Trump. Man dürfe nicht vergessen, dass er selbst für Warmbiers Freilassung gesorgt habe. Er könne es nie leiden, wenn seine Aussagen falsch dargestellt würden, beklagte sich der US-Präsident. Im Besonderen gelte das aber für den Fall von Warmbier und dessen "großartiger Familie". Und Trump schrieb weiter: "Ich liebe Otto und denke oft an ihn!". Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un erwähnte er nicht.

Der US-Student war 2016 während einer Nordkorea-Reise wegen des angeblichen Diebstahls eines Propaganda-Posters zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt worden. In der Haft fiel er unter ungeklärten Umständen ins Koma und wurde schließlich von Nordkorea freigelassen. Wenige Tage nach seinem Rücktransport in die USA im Juni 2017 starb Warmbier. Ein US-Gericht kam zu dem Schluss, dass der 22-Jährige in Nordkorea gefoltert wurde.

Otto Warmbier
Pjöngjang, März 2016: Otto Warmbier vor Gericht Bild: picture alliance/AP/J. Chol Jin

"Nehme ihn beim Wort"

Nach seinem Gipfeltreffen mit Kim in Hanoi hatte Trump den nordkoreanischen Machthaber in Schutz genommen. Er habe mit ihm über den Fall Warmbier gesprochen, berichtete der Präsident. Dabei habe ihm Kim gesagt, "dass er nichts darüber wusste, und ich nehme ihn beim Wort". Diese Aussage sorgte im US-Kongress parteiübergreifend für Empörung.

Warmbiers Eltern erklärten, sie hätten sich aus Rücksicht auf den Gipfel bisher zurückgehalten, sähen sich nun aber zu einer Stellungnahme gezwungen. "Kim und sein bösartiges Regime" seien für den Tod ihres Sohnes, für "unvorstellbare Grausamkeit und Unmenschlichkeit verantwortlich". Keine "Entschuldigungen oder übertriebenes Lob können das ändern".

wa/pgr (dpa, afp)