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Trauerfeier für ermordeten Priester Hamel

2. August 2016

Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen haben im nordfranzösischen Rouen mehr als 2000 Menschen von dem vom IS getöteten Priester Abschied genommen. Hamel wird später im engsten Familienkreis beerdigt.

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Der Erzbischof von Rouen, Dominique Lebrun, am Sarg des ermordeten Priesters (Foto: Reuters/C. Triballeau/Pool)
Der Erzbischof von Rouen, Dominique Lebrun, am Sarg des ermordeten PriestersBild: Reuters/C. Triballeau/Pool

Unter den Trauergästen in der Kathedrale Notre-Dame in Rouen war auch der französische Innenminister Bernard Cazeneuve. Staatspräsident Francois Hollande nahm laut Medienberichten nicht an der Zeremonie teil. Den Angaben zufolge hatte er am Montagabend jedoch den Bürgermeister von Saint-Etienne-du-Rouvray, Hubert Wulfranc, zu einem Gespräch im Pariser Elysee-Palast empfangen.

In Notre-Dame waren rund 2.000 Menschen versammelt. Zudem verfolgten hunderte weitere Trauergästen die Zeremonie auf einer Großleinwand vor der Kathedrale. Geleitet wurde die Messe vom Erzbischof von Rouen, Dominique Lebrun, seinem Vorgänger Jean-Charles Descubes sowie dem Bischofskonferenz-Vorsitzenden und Erzbischof von Marseille, Georges Pontier.

Erzbischof ruft zur Abkehr von "teuflischem Tötungswahn" auf

Lebrun rief Christen, Muslime und Juden zur Einheit auf. "Wir sind verletzt und bestürzt, aber nicht geschlagen", sagte der Erzbischof. Er nannte aber die Anwesenheit von Vertretern der drei Weltreligionen in der Kathedrale ein Zeichen, dass sich ein solches Attentat im Namen einer Religion nicht wiederholen dürfe. In seiner Predigt wandte sich der Erzbischof ausdrücklich an alle Anhänger des Dschihad und rief sie zur Abkehr vom "teuflischen Tötungswahn" auf.

Die Beisetzung Hamels findet im Anschluss an die Trauerfeier im engsten Familienkreis statt. Der genaue Ort des Begräbnisses wurde im Vorfeld nicht bekanntgegeben.

Gedenken an Jacques Hamel (Foto: picture alliance/dpa/I. Langsdon)
Gedenken an den 85 Jahre alt gewordenen PriesterBild: picture alliance/dpa/I. Langsdon

Bereits am Sonntag hatten mehr als 2.000 Menschen, darunter zahlreiche Muslime, bei einem Trauergottesdienst in Rouen des ermordeten Priesters gedacht. Der muslimische Kultusrat hatte dazu aufgerufen, Solidarität mit den Christen zu zeigen. Erzbischof Lebrun dankte den Muslimen für ihr Mitgefühl. Mit ihrer Teilnahme bekräftigten sie, dass sie Gewalt im Namen Gottes ablehnten.

Der 85-jährige Geistliche Jacques Hamel war am Dienstag vergangener Woche bei einem Überfall zweier Islamisten auf seine Kirche im nordfranzösischen Saint-Etienne-du-Rouvray brutal mit einem Messer ermordet worden. Die Angreifer wurden kurz darauf von der Polizei erschossen. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) beanspruchte die Tat für sich.

sti/uh (dpa, kna)