Trauer in Sydney
Trauer und Bestürzung: Nach dem Geiseldrama in Sydney steht Australien unter Schock. Hunderte Menschen bekunden am Tag danach ihr Mitgefühl mit den Opfern in der australischen Metropole.
Tatort wird zur Gedenkstätte
Eine Stadt trauert. Einen Tag nach dem blutigen Ende der Geiselnahme in Sydney wird der Tatort am Martin Place zum Ort des Gedenkens.
Blumenmeer am Martin Place
Der Platz vor dem Café Lindt in der Innenstadt gleicht einem Blumenmeer. Zahlreiche Passanten legten im Gedenken an die beiden getöteten Geiseln dort Blumen nieder.
Stadt unter Schock
Einwohner Sydneys spenden sich gegenseitig Trost. Viele zünden Kerzen an und tragen sich in die Kondolenzbücher ein, die am Platz vor dem Café ausliegen. An Regierungsgebäuden und Sehenswürdigkeiten wehen die australischen Flaggen auf Halbmast.
16 Stunden Angst
Rund 16 Stunden dauerte das Geiseldrama. Der selbst ernannte radikale Prediger hatte 17 Besucher des Cafés in der Innenstadt in seiner Gewalt, ehe schwerbewaffnete Sicherheitskräfte das Lokal stürmten und die Geiselnahme beendeten. Drei Menschen starben, unter ihnen der Geiselnehmer.
Trittbrettfahrer oder IS-Terrorist?
Wer war der Geiselnehmer und was waren seine Motive? Die australische Polizei geht davon aus, dass der 50-jährige Man Haron Monis ein Einzeltäter war. Da der vorbestrafte Iraner seine Geiseln gewzungen hatte, Fahnen mit dem muslimischen Glaubensbekenntnis hochzuhalten, war zunächst befürchtet worden, dass eine islamistische Gruppe hinter der Geiselnahme steckt.
Premier Abbott: "Verwirrter Einzeltäter"
Auch Australiens Premierminister Tony Abbott bezeichnete den Täter als "psychisch labilen Einzeltäter." Die Tat zeige, dass auch ein freies Land wie Australien jederzeit Ziel politisch motivierter Gewalt werden könne. Gemeinsam mit seiner Frau legte Abbott am Dienstag Blumen am Martin Place nieder.
Muslimische Gemeinde in Sorge
Mitglieder der muslimischen Gemeinschaft Sydneys beten für die Opfer. Führende Vertreter der islamischen Gemeinde in Australien verurteilen die Tat. Viele Muslime befürchten, dass islamfeindliche Gruppen die Geiselnahme für ihre Propaganda nutzen könnten.
Soldarität mit Australiens Muslimen
Tausende Internetnutzer solidarisieren sich vor dem Hintergrund der Geiselnahme mit Muslimen in Australien. Unter dem Hashtag #IllRideWithYou (Ich fahr mit Dir) versprechen sie, Muslimen beizustehen, sollten sie sich in öffentlichen Verkehrsmitteln nicht sicher fühlen. Inzwischen gibt es bereits mehr als 350.000 Twitter-Meldungen mit diesem Hashtag.
Terrorangst vor und nach dem Geiseldrama
In den australischen Zeitungen ist die Geiselnahme das beherrschende Thema. Im Land hatte schon vor der Tat große Sorge vor Terroranschlägen geherrscht. Seit einigen Monaten gilt die zweithöchste Terrorwarnstufe. Experten rechnen nun damit, dass die bereits umfangreichen australischen Anti-Terror-Gesetzte weiter verschärft werden.