1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Lifestyle

Tourette-Syndrom - ein schwieriges Leben

28. Februar 2013

So genannte Tics sind das Merkmal des Tourette-Syndroms. Bei dieser neurospsychiatrischen Erkrankung kommt es immer wieder zu plötzlichen Muskelzuckungen und auch zu unwillkürlichen Lautäußerungen. Für die Betroffenen sind diese Tics oft ein schweres Los, denn die Umgebung reagiert nicht immer verständnisvoll.

https://p.dw.com/p/17n1f

Das Tourette-Syndrom zählt zu den so genannten Tic-Störungen. Das charakteristischste Krankheitszeichen sind Zuckungen z.B. im  Gesicht, die als Tics bezeichnet werden. Tics umfassen sowohl Bewegungen als auch Lautäußerungen oder auch ganze gesprochene Worte. Sie bahnen sich unwillkürlich ihren Weg, die Betroffenen haben die Ausbrüche nicht oder nur kaum unter Kontrolle. Bis heute ist es nicht möglich, das Tourette-Syndrom eindeutig nachzuweisen oder im Gehirn zu „sehen“.

Es ist also nicht bekannt, welche Veränderungen im Gehirn die für das Tourette-Syndrom typischen Symptome auslösen. Auch die Ursachen, die zur Entstehung der Erkrankung führen, liegen bis heute im Dunkeln. Auch Medikamente, die die Tics und die Störung beseitigen, gibt es nicht. Mit Medikamenten (D2-Blocker) können die Tics aber gemildert werden. Auch Verhaltenstherapie kann Linderung bringen. In mehreren Ländern wird seit einigen Jahren ein Verfahren namens „Tiefe Hirnstimulation“ getestet. Dabei wird ein kleines Gerät in den Brustraum gepflanzt, von dort aus reizt es im Gehirn ein bestimmtes Areal mit winzigen Stromstößen. Die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend: Die Tics gehen um die Hälfte zurück, auch die damit verbundenen Depressionen und Angststörungen besserten sich.

Benannt ist das Tourette-Syndrom nach dem französischen Arzt Georges Gilles de la Tourette. Von ihm stammt eine wissenschaftliche Beschreibung des Syndroms aus dem Jahr 1885.