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Katastrophe

Tote und Vermisste nach Erdrutsch in Myanmar

23. April 2019

Bei einem Erdrutsch in einer Jade-Mine im Norden Myanmars sind vermutlich mehr als 50 Menschen ums Leben gekommen. Bisher wurden drei Leichen geborgen. Doch für 54 Vermisste gibt es praktisch keine Hoffnung mehr.

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Myanmar - Erdrutsch in einem Bergwerk
Bild: Reuters/Stringer

Das Informationsministerium von Myanmar teilte mit, dass nach dem Erdrutsch nahe der Minenstadt Hpakant im Bundesstaat Kachin drei Todesopfer gefunden worden seien. 54 Personen würden vermisst. Die Suche nach ihnen sei angelaufen. Der Erdrutsch habe einen riesigen "Schlammsee" verursacht, der zahlreiche schlafende Bergleute sowie etwa 40 Fahrzeuge verschlungen habe. Es bestehe keinerlei Chance, dass die Menschen in dem Bergwerk das Unglück unter den Tonnen von Schlamm und Geröll überlebt hätten, sagte ein Beamter der Polizeiwache Hpakant.

Myanmar ist der größte Förderer von Jade-Steinen. In den kaum regulierten Jade-Minen Kachins kommt es immer wieder zu tödlichen Erdrutschen und Unglücken. Unternehmen wollen die große Nachfrage Chinas nach dem grünen Edelstein abdecken. Dabei fordern sie von den Minenarbeitern einen schnellen Abbau, ohne viel Rücksicht auf Umwelt- oder Gesundheitsrisiken zu nehmen. 2018 starben mehr als 100 Menschen in den Minen von Hpakant.

Global Witness, eine Umweltschutzgruppe, bezifferte Myanmars Jade-Produktion für das Jahr 2014 auf 31 Milliarden Dollar (knapp 28 Milliarden Euro), neuere Schätzungen liegen nicht vor. Das Gros der Steine wird illegal nach China geschmuggelt. Die mit dem Militär in Verbindung stehenden Minenbetreiber können auf diese Weise den Gewinn unversteuert einstecken. Myanmar war jahrzehntelang eine Militärdiktatur. Inzwischen steht dort die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi an der Spitze einer Regierung, in der das Militär mehrere Schlüsselposten besetzt.

kle/pg (dpa, afp, ape)