Taifun verwüstet Norden der Philippinen
20. Oktober 2016Auf den Philippinen hat der heftigste Wirbelsturm seit drei Jahren gewütet. Mindestens acht Menschen kamen ums Leben, 90.000 waren in Notunterkünfte oder zu Verwandten geflüchtet, wie die Behörde für Katastrophenschutz berichtete.
Der Wirbelsturm war am späten Mittwochabend mit Windgeschwindigkeiten von 225 Stundenkilometern im Norden der Hauptinsel Luzon auf Land getroffen und hatte binnen weniger Stunden schwere Schäden angerichtet.
Die schwersten Zerstörungen verzeichnete die ländliche Küstenprovinz Cagayan. Dort deckte "Haima" zahlreiche Hausdächer ab, beschädigte mehrere Schulen und entwurzelte selbst große Bäume. Straßen wurden durch Erdrutsche verschüttet und unpassierbar.
Unter den Todesopfern ist beispielsweise ein 48 Jahre alter Mann, der von einem Ast erschlagen wurde. Zwei Konstrukteure starben bei einem Erdrutsch, zwei Dorfbewohner wurden durch einen übergelaufenen Fluss weggespült und ertranken. Der heftige Regen traf eine Region, die erst vergangene Woche von einem Taifun heimgesucht worden war.
Auf dem Weg zum offenen Meer schwächte sich der Taifun dann ab. Am Donnerstag nahm er Kurs auf Hongkong und das südchinesische Festland.
Einzelne Böen des Taifuns erreichten eine Spitzengeschwindigkeit von 315 Stundenkilometern. "Haima" reichte fast an die Stärke des Taifuns "Haiyan" heran, der vor knapp drei Jahren schwere Verwüstungen im Zentrum der Philippinen angerichtet hatte. Mehr als 7350 Menschen kamen damals ums Leben, ganze Ortschaften wurden durch den stärksten tropischen Wirbelsturm seit Beginn der Wetteraufzeichnungen zerstört.
Das südostasiatische Inselarchipel wird meistens als erste größere Landmasse im Pazifik von Taifunen getroffen. Erst am Wochenende hatte der Wirbelsturm "Sarika" im Norden der Hauptinsel schwere Schäden angerichtet, mindestens ein Mensch kam ums Leben. Wissenschaftlern zufolge haben die Taifune in den vergangenen Jahren aufgrund des Klimawandels an Heftigkeit zugenommen.
stu/se (afp, dpa)