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Tote nach Überschwemmungen in Sibirien

30. Juni 2019

Die Lage im russischen Hochwassergebiet in Sibirien wird immer ernster. Fünf Menschen sind bereits ums Leben gekommen - und es könnte noch weitere Tote geben. Präsident Putin reiste ins Krisengebiet.

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Russland | Hochwasser in Irkutsk
Bild: picture-alliance/dpa/Russian Emergencies Ministry

Nach tagelangen Regenfällen in dem Gebiet rund um die sibirische Stadt Irkutsk sind rund 50 Ortschaften in den Fluten versunken. Mehr als 4000 Gebäude, zahlreiche Brücken und Straßen wurden beschädigt oder zerstört. Mehr als 10.000 Menschen lebten in dem Überschwemmungsgebiet, hieß es. Mindestens fünf Menschen seien der Katastrophe bereits zum Opfer gefallen, zudem sei das Schicksal von zwei Menschen nicht geklärt, sagte der russische Zivilschutzminister Jewgeni Sinitschew der Agentur Interfax zufolge in der Stadt Bratsk.

Viele Menschen mussten mit Booten und Rettungshubschraubern in Sicherheit gebracht werden. Der Zivilschutz warnte, dass sich die Hochwasserlage wegen anhaltenden Regens noch verschlimmern werde. Es besteht bereits Ausnahmezustand.

Solidaritätsbesuch des Präsidenten

Kremlchef Wladimir Putin landete in der Stadt Bratsk auf dem Rückweg vom G20-Gipfel in Japan. Er wies der Agentur Interfax zufolge Behörden an, den Menschen rasch und unbürokratisch Hilfe zukommen zu lassen und die Funktionsfähigkeit der Infrastruktur sowie die Stromversorgung wieder herzustellen. Die Bürger brauchten medizinische Hilfe, Medikamente und etwas zu essen und zu trinken. Er warnte Händler davor, die Preise auf Lebensmittel zu erhöhen und aus dem Unglück der Menschen Kapital zu schlagen.

Russland | Hochwasser in Irkutsk Wladimir Putin
Präsident Putin berät sich mit den örtlichen Behörden in BratskBild: picture-alliance/dpa/M. Klimentyev

"Das Hochwasser steigt leider weiter", so Putin. Deshalb müssten weitere Notunterkünfte eingerichtet werden. Sobald sich die Lage entspanne, müsse rasch mit dem Wiederaufbau begonnen werden. Der Sommer sei kurz, der Winter kehre schnell wieder ein in Sibirien, betonte er.

Nicht die erste Katastrophe in diesem Jahr

Regierungschef Dmitri Medwedew ordnete die Auszahlung von gestaffelten Soforthilfen an - für die Hinterbliebenen der Toten, für die Verletzten und für durch Schäden betroffene Bürger.

Die Region kommt seit Monaten nicht zur Ruhe. Zuletzt hatte es in dem Gebiet nach langer Trockenheit auch schwere Waldbrände gegeben, bei denen ebenfalls Häuser zerstört wurden.

fab/lh (dpa, tageschau.de)