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Tote Hosen mit Echo

22. März 2013

Der Echo gilt als wichtigster deutscher Musikpreis. Und die Toten Hosen können sich beste deutsche Rockgruppe nennen. Denn sie bekamen den Echo bei der Feier in Berlin gleich dreimal. Ebenfalls geehrt wurde Hannes Wader.

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Die Toten Hosen bei der Preisverleihung (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Düsseldorfer Punkrocker der Toten Hosen bekamen beim Deutschen Musikpreis die Ehrung als beste deutsche Rockgruppe sowie für das Album und den Hit des Jahres ("Ballast der Republik" und "Tage wie diese"). Am Vorabend hatten sie bereits den Produzenten-Echo erhalten. Grund zum Strahlen für Sänger Campino, der zudem den Preis für das Lebenswerk an die britische Rockband Led Zeppelin überreichte: "Sie waren Vorreiter und Pioniere des Hardrock und Heavy-Metal." Und die Männer von Led Zeppelin seien auch Inspiration für viele andere Gruppen der Musikgeschichte gewesen.

IUm das Lebenswerk ging es auch, als Liedermacher Reinhard Mey auf die Bühne kam, um einen ebenfalls 70 Jahre alten Kollegen zu ehren: Hannes Wader erhielt den nationalen Lebenswerk-Echo. Bei seinem Dank an Mey und das Publikum zeigte Wader, dass er immer noch auf der Höhe der Zeit ist: "Ich guck mir das morgen alles in Ruhe auf YouTube an." Dann sang Wader zusammen mit den Toten Hosen seinen Klassiker "Heute hier, morgen dort".

Irritationen bei Nominierungen

Mehrere Echos ergatterten auch der Stuttgarter Rapper Cro, die Amerikanerin Lana del Rey sowie Helene Fischer. Die Schlagersängerin Fischer war in diesem Jahr auch die Moderatorin der Show in Berlin, die live im Fernsehen gezeigt wurde.

rritationen löste der Preis in der Kategorie Rock/Alternative national aus. Er ging an die Aachener Band Unheilig und ihren Frontmann "Der Graf". Anders als bei den meisten Preisen wurden die anderen Kandidaten nicht einmal erwähnt. Der Grund: Zu ihnen gehörten neben den Ärzten die Bands Kraftklub und MIA., die vor dem Echo einen Eklat ausgelöst hatten, als sie gegen die Nominierung der Südtiroler Band Frei.Wild protestiert hatten. Sie warfen der Band Nähe zur rechten Szene vor. Die Mitglieder von Frei.Wild hatten hingegen betont, sich von rechtem Gedankengut zu distanzieren. Sänger Philipp Burger habe sich bereits vor 15 Jahren von seiner Vergangenheit als Skinhead gelöst. Trotzdem schloss die Deutsche Phono-Akademie die Band vom Echo aus.

Deutsche Antwort auf die Grammys

Die Gewinnerin der Casting-Show "Voice of Germany" Ivy Quainoo freute sich über die Ehrung als beste deutsche Künstlerin Rock/Pop national. Der deutsch-amerikanische Geiger David Garrett wurde als bester Künstler national ausgezeichnet.

Der Echo versteht sich als deutsche Antwort auf die Grammys und die Brit Awards. Er wird in 27 Kategorien vergeben. Die Deutsche Phono-Akademie ehrt so die erfolgreichsten Musiker aus Pop, Rock und Volksmusik. Die Nominierungen orientieren sich an den Verkaufszahlen. Die Toten Hosen waren mit sieben Nominierungen ins Rennen gegangen, der Rapper Cro, der stets mit Panda-Maske auftritt, mit sechs. Den Sänger Max Raabe verleitete das zu einer tierischen Theorie: Die besten Chancen habe man an diesem Abend, wenn man entweder aus Düsseldorf (wie die Toten Hosen) komme oder wenn man eine Panda-Maske trage - die größte Chance habe also eigentlich ein Panda aus Düsseldorf.

ml/rb (dpa, afp)