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Tote durch Tsumami in der Südsee

30. September 2009

Bei einem Tsunami in der Südsee sind zahlreiche Einwohner von Samoa ums Leben gekommen. Viele Menschen flohen aus ihren Häusern und in höher gelegene Gebiete. Die Tsunami-Warnung wurde inzwischen teilweise aufgehoben.

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Strand (Foto: Bildagentur Huber)
Savaii, die größte Insel des Inselstaats Samoa (Undatierte Archivaufnahme)Bild: picture-alliance / Bildagentur Huber

Ein Seebeben der Stärke 8,0 hat einen Tsunami im Südpazifik ausgelöst. Besonders betroffen waren die Samoa-Inseln. Auf Amerikanisch-Samoa kamen nach Angaben der Behörden 22 Menschen in den Fluten ums Leben. US-Präsident Barack Obama hat das Südsee-Gebiet zum Katastrophengebiet erklärt. Auch im Inselstaat Samoa werden Tote befürchtet: Mehr als 100 Menschen könnten ums Leben gekommen sein, sagte ein Vertreter des Katastrophenschutzes am Mittwoch (30.09.2009).

Ganze Dörfer zerstört

Das Beben ereignete sich am Dienstag 190 Kilometer südwestlich von Amerikanisch-Samoa in einer Tiefe von 18 Kilometern. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte hatte der Tsunami ein Kammhöhe von 1,60 Metern, als die Flutwelle auf Amerikanisch-Samoa traf. Die Inselbewohner flohen auf höher gelegenes Gelände. Das Wasser erreichte auch die Hauptstadt Pago Pago. Es kam zu Stromausfällen, Autos steckten im Schlamm fest. Ein neuseeländischer Urlauber berichtete, ein ganzes Dorf sei von der Flut zerstört worden. Amerikanisch-Samoa gehört zu den USA, auf der Insel leben rund 65.000 Menschen.

In Apia, der Hauptstadt des Inselstaates Samoa, flohen die Bewohner nach dem Seebeben aus ihren Häusern. Mehrere Dörfer wurden Berichten zufolge durch die Fluten zerstört. Eine Sprecherin des Roten Kreuzes sprach von mindestens 11 Todesopfern. An der Südküste der Hauptinsel Upolu soll die Flutwelle bis zu 800 Meter weit ins Landesinnere geströmt sein. Auf den Samoa-Inseln leben insgesamt rund 200.000 Menschen. Auch der deutsche Honorarkonsul auf Samoa, Arne Schreiber, berichtete von Toten. Es sei von toten Schulkindern gesprochen worden, sagte er der Nachrichtenagentur dpa.

Warnung teilweise aufgehoben

Es sei zu befürchten, dass die Zahl der Toten noch steige, sagte ein Sprecher des neuseeländischen Außenministeriums, da eventuell viele Tsunami-Opfer ins Meer gespült worden seien. Auch in Neuseeland war der Tsunami noch zu spüren. Dort hatte die Welle eine Höhe von 40 Zentimetern.

Das US-Tsunami-Warnzentrum für den Pazifikraum hat seine Tsunami-Warnung vier Stunden nach dem Beben wieder aufgehoben. Auch das australische Tsunami Warning Centre in Sydney und die neuseeländischen Behörden gaben Entwarnung. Nur die japanischen Behörden warnten vor einer 50 Zentimeter hohen Flutwelle an der Ostküste ihres Landes.

Seismologen gehen davon aus, dass die Folgen des Tsunamis nicht annähernd die Ausmaße der Flutkatastrophe von 2004 heranreichen. Damals kamen 230.000 Menschen durch einen Tsunami ums Leben, der von einem Seebeben vor der indonesischen Insel Sumatra ausgelöst worden war.

Autor: Dirk Eckert (ap, afp, dpa, rtr)

Redaktion: Michael Wehling