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Politik

Tote bei Angriffen auf Rebellenhochburg Idlib

15. Januar 2020

Bei einem Luftangriff der Assad-Truppen in Syriens letztem großen Rebellengebiet Idlib und Kämpfen sind 40 Menschen getötet worden. Eigentlich war für die Region am Sonntag eine neue Waffenruhe ausgerufen worden.

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Syrien Angriffe in der Provinz Idlib
Bild: picture-alliance/dpa/A. Alkharboutli

Getroffen wurden in der Stadt Idlib ein Gemüsemarkt und ein Gebiet mit Werkstätten und Kleingewerbe, wie die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldet. Zudem brannten bei den Angriffen mehrere Autos vollständig aus.

Auch andere Orte der Region unter Beschuss

Mindestens 15 Zivilisten seien bei den von Russland unterstützten Luftangriffen der Truppen von Machthaber Baschar al-Assad getötet worden. Mindestens 35 weitere Menschen seien verletzt worden. Die Rettungsorganisation Weißhelme sprach sogar von 65 Verletzten. Es habe zudem Dutzende Angriffe auch auf andere Orte der Region gegeben, berichteten die Menschenrechtler und andere Aktivisten. Insgesamt ist von mehr als 40 Todesopfern die Rede.

Syrien Angriffe in der Provinz Idlib
Bild: picture-alliance/AA/I. Idilbi

Die Provinz Idlib im Nordwesten des Bürgerkriegslandes ist die letzte Rebellenhochburg in Syrien. Eigentlich war für die Region am Sonntag eine neue Waffenruhe ausgerufen worden, die Russland und die Türkei ausgehandelt hatten. Kontrolliert werden Idlib sowie Teile der angrenzenden Provinzen Hama, Aleppo und Latakia von dem früheren Al-Kaida-Ableger HTS und anderen islamistischen Milizen. Assad ist entschlossen, die Region wieder unter seine Kontrolle zu bringen.

Syrien Angriffe in der Provinz Idlib
Bild: picture-alliance/dpa/A. Alkharboutli

Angesichts eines Vormarsches der Regierungstruppen sind in den Nordprovinzen hunderttausende Menschen auf der Flucht. Nach Angaben der Vereinten Nationen haben allein seit Anfang Dezember rund 350.000 Menschen die Region aus Angst vor Luftangriffen und Gefechten verlassen.

Hilfsorganisationen beklagen, dass es den in der Provinz Idlib verbliebenen Menschen an fast allem mangele. Weder Nahrung und Gesundheitsversorgung noch Unterkünfte seien ausreichend vorhanden. Zudem gebe es für die Menschen kaum Möglichkeiten, sich gegen die Winterkälte zu schützen. Nach UN-Schätzungen sind dort 2,7 Millionen Menschen auf Nothilfe angewiesen.

qu/fab (afp, dpa, ap)