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Todesurteile nach Schulmassaker in Pakistan

13. August 2015

Acht Monate ist es her, dass die Taliban in Pakisten ein Blutbad mit mehr als 150 Menschen anrichteten. Nun werden die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen. Das Urteil: Todesstrafe.

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Bilder, Girlanden und Briefe (Foto: dpa)
Bilder, Girlanden und Briefe erinnern an die Opfer des Taliban-AngriffsBild: picture alliance/abaca/AA

Die Angreifer waren von Klassenzimmer zu Klassenzimmer gestürmt und schossen auf Schüler und Lehrer. Kinder versteckten sich unter Tischen und Stühlen, um sich vor den Schüssen zu schützen. Das Massaker, dass die radikalislamischen Taliban im vergangenen Jahr in einer Militärschule in Peschawar anrichteten, war beispiellos. Ein Militärgericht hat sechs Extremisten nun zum Tode verurteilt.

Es habe sich um ein besonders schweres Verbrechen gehandelt, erklärte die pakistanische Armee das Urteil der Todesstrafe. Ein weiterer Mann sei zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Gegen die Urteile können die Täter Berufung einlegen.

Blutige Vergeltung

Bei dem Überfall im Dezember 2014 waren mehr als 150 Menschen getötet worden, die meisten davon Schüler. Es war der bislang folgenschwerste Terroranschlag in dem Land. Ein pakistanischer Ableger der Talibanmiliz übernahm die Verantwortung und erklärte damals, es handele sich um Vergeltung für die Offensive der Streitkräfte gegen Islamisten in den abgelegenen Stammesgebieten.

Kinder werden von pakistanischen Soldaten in Sicherheit gebracht (Foto: AFP/Getty Images)
Pakistanische Sicherheitskräfte retten Kinder aus der Schule in PeschawarBild: AFP/Getty Images/A Majeed

Als Reaktion auf das Massaker verstärkte die Regierung den Kampf gegen Extremisten. Unter anderem hob sie nach sechs Jahren ein Moratorium für die Todesstrafe wieder auf. Zunächst sollten nur wegen Terrorvorwürfen verurteilte Häftlinge hingerichtet werden. Inzwischen werden aber auch Menschen exekutiert, die wegen anderer Verbrechen zum Tode verurteilt worden sind.

nin/uh (afp, epd, kna)