1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

"Titanic" zunächst kein Tauchziel mehr

6. Juli 2023

Eine Tauchfahrt per Mini-U-Boot "Titan" zur gesunkenen "Titanic" wurde fünf Abenteurern vor zweieinhalb Wochen zum Verhängnis. Nun wird es vorerst keine Privatexpeditionen in diesen Teil der Tiefsee mehr geben.

https://p.dw.com/p/4TXVs
BG Tauchexpedition zur Ruhestätte des Wracks der Titanic (1986)
Wrack der 1912 gesunkenen "Titanic": Ziel von Schifffahrtsexperten und UnterwassertouristenBild: WHOI Archives/Woods Hole Oceanographic Institution/Handout/REUTERS

Die Betreiberfirma des verunglückten "Titan"-Tauchboots stellt laut eigenen Angaben ihre Fahrten ein. "Oceangate hat alle wissenschaftlichen und kommerziellen Tätigkeiten beendet", war am Donnerstag auf einem Banner auf der Webseite des Unternehmens zu lesen. Kurz darauf war die Internetseite der im US-Bundesstaat Washington ansässigen Firma nicht mehr erreichbar. Weitere Details nannte Oceangate nicht.

Das Unglück des Tauchboots "Titan" hatte die Welt im Juni in Atem gehalten. Das rund 6,5 Meter lange Mini-U-Boot war am 18. Juni im Nordatlantik mit fünf Insassen zum Wrack der "Titanic" aufgebrochen. Nach eindreiviertel Stunden brach der Kontakt zur "Titan" ab.

Es folgte ein fieberhafter Sucheinsatz mit Flugzeugen, Schiffen und Tauchrobotern. Nach viertägiger Suche fand ein Tauchroboter schließlich in 3800 Meter Tiefe am Meeresgrund Trümmerteile der "Titan" - ganz in der Nähe des Wracks der "Titanic". Laut US-Küstenwache war das Tauchboot unter dem enormen Wasserdruck implodiert. Die genaue Unglücksursache ist noch unklar. Alle Menschen an Bord kamen ums Leben.

Tragödie 111 Jahre nach der Katastrophe

Unter den Toten war auch der Chef von Oceangate Expeditions, Stockton Rush, der das Unternehmen 2009 gegründet hatte. Rund um das Unglück sind viele Fragen zu den Sicherheitsstandards der Firma laut geworden.

USA | OceanGate Expeditions | Tauchboot Titan
Mini-U-Boot "Titan": Unter dem enormen Wasserdruck implodiertBild: OceanGate Expeditions/Xinhua/picture alliance

Der Untergang der "Titanic" im Jahr 1912 ging als eine der größten Schiffskatastrophen in die Geschichte ein. Das Passagierschiff hatte auf seiner Jungfernfahrt von England nach New York einen Eisberg gerammt und war daraufhin gesunken. Mehr als 1500 Menschen starben bei dem Unglück.

Nach jahrzehntelanger Suche im Nordatlantik wurde das Wrack der Titanic 1985 am Meeresgrund gefunden. Seitdem brachen immer wieder Schifffahrtsexperten und Unterwassertouristen dorthin auf. Berühmtester Expeditionsteilnehmer: Hollywoodregisseur James Cameron.

AR/wa (dpa, afp)