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ThyssenKrupp verkauft US-Stahlwerk

30. November 2013

Am liebsten Brasilien: Der angeschlagene Industriekonzern ThyssenKrupp will zwei Stahlwerke abstoßen. Der USA-Standort ist verkauft. Für das Südamerika-Geschäft scheinen sich die Investoren aber kaum zu interessieren.

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Ein Mitarbeiter von Thyssenkrupp beid er Stahlproduktion (Foto:picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

“Thyssen kann am Ende froh sein, wenn sie nichts zurückzahlen müssen“, wurden Insider von der Nachrichtenagentur Reuters zitiert, angesprochen auf den Verkauf des US-Stahlwerkes. Für rund 1,1 Milliarden Euro wollen die Konzerne ArcelorMittal und Nippon Steel die ThyssenKrupp-Anlage im Bundesstaat Alabama kaufen.

Jedoch, hieß es weiter, soll Deutschlands größtes Stahl- und Technologieunternehmen Abstriche beim Verkauf gemacht haben: Wenn sich der Stahlpreis oder das US-Werk weniger gut entwickeln als gedacht, müsste ThyssenKrupp laut Vereinbarung auf Teile der Verkaufssumme verzichten.

Amerika lohnt sich nicht

Die beiden Übersee-Stahlwerke in Brasilien und den USA hatten sich für den Konzern als Milliardengrab erwiesen. Insgesamt hat ThyssenKrupp mehr als 12 Milliarden Euro für die Werke bezahlt - in den Büchern ist deren Wert allerdings auf 3,3 Milliarden Euro gesunken.

Die Zukunft des Rohstahl-Werks in Brasilien blieb zunächst offen. Einen Verkauf der Fabrik in Brasilien, das eigentliche Hauptproblem in der amerikanischen Sparte, soll ThyssenKrupp nun aber erst einmal abgeschrieben haben. Vorstandschef Heinrich Hiesinger hatte seit Mai 2012 beide Standorte aufgeben wollen.

Mit den Käufern des US-Werks, ArcelorMittal und Nippon Steel, wurde jedoch ein Liefervertrag für Brasilien vereinbart. Damit sei der Standort in Südamerika verlässlich über mehrere Jahre zu mindestens 40 Prozent ausgelastet.

ch/ml (dpa, rtr)