Tempelhof - die letzten Tage einer Legende

… mit einem “Rosinenbomber”. So nannten die Berliner die amerikanischen Versorgungsmaschinen, hier eine DC-3, nachdem die Piloten zunehmend ihrem PR-begabten Kollegen Gail Halvorsen nacheiferten, beim Landeanflug für die Berliner Gören Süßigkeiten abzuwerfen. Diese historischen Flugzeuge sowie die legendäre Junkers Ju-52 verlassen als letzte Maschinen den Tempelhofer Flughafen am 30. Oktober.

Die Löschdecken werden hoffentlich nicht mehr gebraucht, sondern...

Der “Air Snack” versorgt Fluggäste und besucher noch mit allem, was das Herz begehrt, und …

Der beste Blick auf die gesamte vom Architekten Ernst Sagebiel konzipierte Flughafenanlage bietet sich in der im Krieg stark beschädigten “Ehrenhalle”, einer Empfangshalle der 30er Jahre.

In einer höheren Etage des Flughafengebäudes finden sich dagegen Restbestände der jüngeren Geschichte: Das Casino der amerikanischen Besatzer, die Tempelhof 1947 zum Militärstützpunkt gemacht hatten.

Manche Berlinerin träumt in der Vorhalle bei einem letzten Bier von ihrem ersten Flug …

Das 1200 Meter lange Halboval der Flughalle mit Hangars auf beiden Seiten…

… besonders gemütlich ist der Aufenthalt in der Lounge der bis zum Ende stark frequentierten “Brussels Airlines”,.....

Die meisten Abfertigungsschalter und...

…und der in der Mitte über 40 Meter weit auskragenden Dachkonstruktion, unter der bis zu 12m hohe Flugzeuge abgefertigt werden können.

Von außen wirkt der Gebäudekomplex viel monumentaler…

Die Ausstellung zu “50 Jahre Deutsche Luftfahrtindustrie” in der Haupthalle verweist auf die historische Bedeutung Tempelhofs als eine Wiege der deutschen Luftfahrt.

… als in der Innenansicht, hier die Längsseite der Haupthalle des Abfertigungsgebäudes.

Auf Geschichtsträchtiges stoßen wir auch in tieferen Schichten der Tempelhofer Anlage: Die ausgedehnten “Filmbunker”, in denen die Nazis geheimes Filmmaterial gelagert hatten. Nach Kriegsende ist bei einer Sprengung das gesamte Material in Flammen aufgegangen.

.....bevor dann in Tempelhof vorerst mal die Lichter ausgehen.

… wie alles andere auch bald in Umzugskartons verschwinden.

… oder bucht noch eine Zeitreise …

… demonstrieren die Leichtigkeit des Fliegens.

Segelflugzeuge schweben unter der Kassettendecke der Halle über den Köpfen der Fluggäste und …

Ein Wandbild erinnert an die legendäre Luftbrücke, über die von Juni 1948 bis Mai 1949 die Versorgung der Westsektoren Berlins erfolgte. Zeitweise starteten und landeten in Tempelhof die Flugzeuge im 90-Sekundentakt.

Der Blick vom Vorfeld auf die Ankunftshalle des Flughafens. Mit dem Start der letzten regulären Linienmaschine am 30. Oktober 2008 um 21.50 Uhr endet hier nach 85 Jahren der Flugbetrieb.

Der letzte Gast darf den Tischschmuck mitnehmen,

…aber das Flughafen-Restaurant war leider schon seit Jahren nur für private Veranstaltungen geöffnet.

… viele Büros sind schon seit Längerem verwaist.

Die Ausstellungsexponate, hier ein BMW Boxermotor “Lycomig GO480” werden bis zur letzten Minute abgestaubt.