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Telekom mit einem Milliardenverlust

28. Februar 2013

Absturz in die roten Zahlen: Für die Telekom lief das US-Geschäft nicht gut im vergangenen Jahr. Milliardenschwere Abschreibungen haben der Telekom den ersten Jahresverlust seit zehn Jahren eingebrockt.

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Das Logo des Unternehmens Deutsche Telekom leuchtet am Mittwoch (03.08.11) in Bonn (Nordrhein-Westfalen) auf der Firmenzentrale. Die Deutsche Telekom hat im zweiten Quartal deutlich verbesserte Trends in einigen Geschaeftsbereichen verzeichnet. Der Bonner DAX-Konzern teilte am Donnerstag (04.08.11) mit, trotz eines weiter schwierigen wirtschaftlichen Umfelds haetten sich in vielen Laendern Europas die Kennziffern gegenueber dem ersten Quartal dieses Jahres verbessert. (zu dapd-Text) Foto: Roberto Pfeil/dapd
Bild: dapd

Für das abgelaufene Jahr stehe unter dem Strich ein Fehlbetrag von 5,3 Milliarden Euro, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Vor einem Jahr erzielte die Telekom noch einen Überschuss von 557 Millionen Euro.  Das Riesen-Minus resultiert aus der geplanten Fusion der amerikanischen Tochtergesellschaft mit dem Rivalen MetroPCS, die vergangenen Oktober bekannt gegeben wurde.

In dem Deal wird T-Mobile USA nicht mehr so hoch bewertet wie beim Einstieg ins US-Geschäft der Telekom, deshalb müssen 7,4 Milliarden Euro auf den Wert des Tochter-Unternehmens abgeschrieben werden. Die Sonderbelastung hatte der Telekom bereits die Zwischenbilanz des dritten Quartals verhagelt. Der Konzern will trotz der tiefroten Zahlen weiter investieren. "Der Milliarden-Fehlbetrag ist nicht das, was er im Namen trägt: Uns fehlen keine Mittel, um die Entwicklung des Konzerns voranzutreiben", sagte Vorstandschef Rene Obermann.

Historischer Verlust

Es sind die ersten roten Jahreszahlen des ehemaligen Staatmonopolisten seit zehn Jahren: 2002 verbuchte die Telekom einen Verlust von 24,6 Milliarden Euro. Es war der größte Fehlbetrag, den ein deutsches Unternehmen bis dahin eingefahren hatte. Schuld waren auch damals Abschreibungen von insgesamt knapp 20 Milliarden Euro, die vor allem auf T-Mobile USA und Mobilfunklizenzen in Großbritannien entfielen. Die Telekom hatte zuvor die Börsen-Euphorie der Jahrtausendwende für eine große Einkaufstour genutzt, unterstützt vom Höhenflug der eigenen Aktien, die häufig als Akquisitionswährung dienten.

Die Aufräumarbeiten danach dauerten Jahre. Der Vorstand des 230.000 Mitarbeiter starken Konzerns will trotz des Milliardenverlusts für 2012 wie geplant eine Dividende ausschütten von 70 Cent je Titel. Das freut vor allem den Bund, der gut 30 Prozent der Aktien hält. Für dieses Jahr wird die Ausschüttung wie bekannt auf 50 Cent je Aktie gekappt. Zu ihrer im Dezember gegebenen Geschäftsprognose steht die Telekom: Bei einem Free Cash Flow von fünf Milliarden Euro soll das bereinigte Betriebsergebnis (Ebitda) 17,4 Milliarden Euro erreichen.

rbr/iw (rtr/dpa)