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Teheran geht gegen Menschenrechtsanwälte vor

9. September 2010

Verhaftungswelle gegen iranische Anwälte +++ Das Ende des Ramadan in Ägypten +++ Geschlechtertrennung in israelischen Bussen

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Mohammad Mostafaei, Anwalt der zum Tode verurteilten Sakineh Mohammadi Ashtiani, am 6. September 2010 in Paris bei einer Pressekonferenz(Foto: AP)
Mohammad Mostafaei, Anwalt der zum Tode verurteilten Sakineh Mohammadi Ashtiani, am 6. September 2010 in Paris bei einer PressekonferenzBild: AP

Seit Wochen bewegt das Schicksal der im Iran zum Tode durch Steinigung verurteilten Sakine Mohammadi Aschtiani die Menschen rund um den Globus. Durch den Anwalt der Frau hatte die Weltöffentlichkeit vom Schicksal der zweifachen Mutter erfahren. Das Regime in Teheran ließ daraufhin die Frau des Anwalts verhaften - er selbst rettete sich durch die Flucht ins Ausland vor seiner Festnahme. Im Iran landen Rechtsanwälte wie er schnell selbst im Gefängnis. Besonders dann, wenn sie Oppositionelle verteidigen oder menschenrechtswidrige Zustände innerhalb der Justiz anprangern. Jetzt wurde erneut eine engagierte Anwältin verhaftet.

Gelassen und pragmatisch

In diesen Tagen geht der islamische Fastenmonat Ramadan zu Ende und gläubige Muslime weltweit können aufatmen: Ab jetzt ist es wieder möglich, ohne schlechtes Gewissen oder tadelnde Blicke in der Öffentlichkeit zu essen, zu trinken oder zu rauchen. Doch wie genau nehmen es die Menschen mit dem Fasten in islamisch geprägten Ländern? In Marokko etwa wird die vorgeschriebene Enthaltsamkeit streng kontrolliert und Verstöße gegen das Fastengebot ebenso streng geahndet. In Ägypten ist man da - besonders, wenn der Ramadan in die heißen Sommermonate fällt - pragmatischer und gelassener.

"Koscherer" Bus

Streng gläubige Juden legen Wert darauf, dass Männer und Frauen in der Synagoge getrennt sitzen. Vielen orthodoxen Juden geht es sogar zu weit, wenn beide Geschlechter im Bus oder in der U-Bahn neben einander sitzen. Jetzt sollen in Israel in sogenannten "koscheren" Bussen Frauen hinten sitzen. Wem das nicht passt, der riskiert, von religiösen Eiferern beleidigt oder sogar verprügelt zu werden. Wir sind mit einer Frau Bus gefahren, die dieses Risiko ganz bewusst in Kauf nimmt.

Redaktion: Thomas Kohlmann