Teenager nach Schulmassaker angeklagt
19. Mai 2018Ein 17-jähriger Schüler hatte in einer High School im Ort Santa Fe im Bundesstaat Texas zehn Menschen getötet und ebenso viele verletzt. Unter den Todesopfern waren neun Schüler, wie Gouverneur Greg Abbott mitteilte. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen und wegen Mordes angeklagt. Der Junge war noch am Abend in Handschellen erstmals vor Gericht erschienen.
Was ihn zu seiner Tat bewogen hat, ist unklar. Laut seinen Aufzeichnungen wollte er nach dem Massaker Suizid begehen, sagte Abbott. Vor der Tat habe es aber "keine Warnsignale" gegeben. Im Zusammenhang mit der Bluttat würden zwei Menschen befragt - einer von ihnen könnte in die Tat "verstrickt" gewesen sein, sagte der Gouverneur.
Das Massaker wurde laut Abbot mit einem Sturmgewehr und einem Revolver verübt, die der Vater des Schützen legal erworben hatte. Bei Durchsuchungen in zwei Häusern seien "verschiedene Sprengsätze" sichergestellt worden, unter ihnen ein Molotow-Cocktail.
In Santa Fe versammelten sich Bewohner zum Gedenken an die Opfer. Über dem Weißen Haus wehte die Flagge auf Halbmast. Präsident Donald Trump versprach Taten gegen die Gewalt. "Das geht nun schon zu lange so in unserem Land", sagte er. Seine Regierung sei entschlossen, alles in ihrer Macht liegende zu unternehmen, "um unsere Schüler zu schützen, unsere Schulen zu sichern, und Waffen von denen fernzuhalten, die eine Gefahr für sich selbst und andere sind". In den kommenden Tagen sollten die US-Flaggen als Zeichen der Trauer auf Halbmast wehen.
Merkel kondoliert
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schickte ein Kondolenztelegramm an Trump, wie Regierungssprecher Steffen Seibert via Twitter mitteilte.
Schon nach dem Schulmassaker in Florida mit 17 Toten im Februar hatte Trump zugesagt, sich für schärfere Waffengesetze stark zu machen. Aber wenige Wochen später sicherte er der mächtigen Waffenlobby NRA erneut seine Unterstützung zu. Auch viele Abgeordnete und Senatoren unterstützen die finanzkräftige NRA. Nach konservativer Lesart verankert der zweite Verfassungszusatz ein Recht auf Waffenbesitz.
Schüler von Parkland solidarisch
Laut einer Auswertung der "Washington Post" sind in diesem Jahr bereits mehr Menschen in Schulen getötet worden als US-Soldaten im Einsatz. Die Organisation der Schüler von Parkland in Florida, die nach dem Massaker im Februar landesweit für eine Verschärfung der Waffengesetze demonstriert hatte, erklärte sich solidarisch mit ihren Mitschülern in Texas und forderte die Politik zum Handeln auf. "Wenn nichts unternommen wird, werden weiter Tragödien wie diese passieren", erklärten die Schüler. Politiker müssten endich etwas tun.
uh/hf (dpa, afp)