Teenager kandidiert für Gouverneursposten
14. August 2018Das Leben der meisten 14-jährigen Jungen in den USA dreht sich wohl um Themen wie Sport, Mädchen oder die Schule. Bei Ethan Sonneborn ist das anders: Er geht - mit Erlaubnis seiner Eltern - ins Rennen um das Amt des Gouverneurs von Vermont. An diesem Dienstag finden dort Vorwahlen statt.
Die Verfassung des Bundesstaates im Nordosten der USA legt keine Altersgrenze für Kandidaten fest. Sie müssen lediglich seit mindestens vier Jahren in Vermont gelebt haben. Sonneborn lebt seit 14 Jahren dort.
Vorkämpfer "mit richtigen Ideen"
Sonneborn identifiziert sich mit dem progressiven Flügel der Demokraten. Innerparteilich hat er drei Mitbewerber. "Ich denke, ich bin der Kandidat, der den Wandel, den wir brauchen, am besten repräsentiert", sagte er jüngst bei einem im Fernsehen übertragenen "Townhall-Meeting". Sein Webauftritt präsentiert ihn als Vorkämpfer für Familien der Mitte- und Arbeiterklasse - mit "den richtigen Ideen" für eine Gesundheitsreform, die wirtschaftliche Entwicklung und die Bildung - ungeachtet der Tatsache, dass er selbst noch Jahre von einem Schulabschluss entfernt ist.
Trotz Lobs für seine "Reife" und sein politisches Interesse hat Sonneborns Wahlkampf Forderungen nach einer Schließung des Alters-Schlupflochs in Vermonts Verfassung laut werden lassen. "Um ganz ehrlich zu sein, ich denke, wir sollten uns das mal anschauen", sagte der amtierende republikanische Gouverneur Phil Scott, der selbst im November zur Wiederwahl antritt. Ein Gouverneur sollte bei Amtsantritt "zumindest schon in der Lage sein, seinen Führerschein zu bekommen", meinte der 60 Jahre alte Scott.
wa/wo (afp, ethansonneborn.com)