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Tarifstreik bei Lufthansa beigelegt

11. Dezember 2012

Passagiere der Lufthansa müssen keine weiteren Streiks fürchten. Die Mitglieder der Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo stimmten einer Schlichtung zu. Doch die nächsten Berufsgruppen stehen bereits vor der Tür.

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Flugbegleiter der Lufthansa stehen auf dem Flughafen in Frankfurt am Main in der Economy Class der ersten Lufthansa Boeing 747-8 (Foto: dpad)
Bild: dapd

Der Tarifkonflikt der rund 18.000 Flugbegleiter ist beigelegt: Nach dem ersten Flugbegleiter-Streik in der Geschichte des Unternehmens haben die Mitglieder der Kabinengewerkschaft Ufo den Schlichtungskompromiss angenommen, wie die Gewerkschaft in Frankfurt mitteilte. An der Urabstimmung beteiligten sich über 70 Prozent der stimmberechtigten Mitglieder, von denen 85 Prozent dem von Schlichter Bert Rürup erarbeiteten Kompromiss zustimmten.

Zufriedenheit auf allen Seiten

Gewerkschaft und Unternehmen befürworteten das Ergebnis. "Wir sind überzeugt, dass dieser Abschluss ein guter Grundstein für eine langfristige und solide Tarifarbeit sein wird", erklärte Ufo-Chef Nicoley Baublies. Ein Lufthansa-Sprecher begrüßte die Zustimmung der Belegschaft. Als erste Großgruppe im Konzern hätten die Flugbegleiter ihren Beitrag zum Ergebnisverbesserungsprogramm "Score" geleistet und damit ein Signal an die anderen Berufsgruppen im Konzern gegeben.

Aktuell verhandelt die Lufthansa Tarife mit der Gewerkschaft Verdi vorwiegend für das Bodenpersonal und mit der Vereinigung Cockpit für die Piloten. Auch bei der Tochter Germanwings, die ab 2013 weite Teile des Europageschäfts übernehmen soll, stehen Verhandlungen für die Piloten und die Kabinenmitarbeiter an.

Die neuen Regelungen

Der neue Tarifvertrag für die Flugbegleiter der Mutter Lufthansa stellt vor allem Berufsanfänger besser und schließt langfristig den Einsatz von Leiharbeitern aus. Er hat eine Laufzeit bis Ende 2014 und bringt den Beschäftigten im Schnitt vier Prozent höhere Tarifgehälter. Zudem will die Fluggesellschaft auf betriebbedingte Kündigungen bis Ende 2014 verzichten. Die Lufthansa profitiert von einer höheren Flexibilität bei den Einsatzplänen, verschobenen Stufenerhöhungen und einer flacheren langfristigen Tarifstruktur. Dem Kompromiss war ein mehr als ein Jahr währender Tarifkonflikt vorausgegangen.

rbr/as (dpa/afp/dapd)