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Talfahrt des Yuan gestoppt

14. August 2015

Die Abwertung der chinesischen Landeswährung Yuan ist nach drei Tagen offenbar zu Ende. Die Zentralbank sieht jetzt keine Kluft mehr zwischen dem Referenzkurs und dem tatsächlichen Marktwert des Renminbi.

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Chinesische Zentralbank Hauptsitz Peking 2014
Bild: Reuters/Petar Kujundzic

Nach der Abwertung des Yuan an drei aufeinander folgenden Tagen ist die chinesische Währung minimal aufgewertet worden. Der Referenzkurs zum Dollar sei um 0,05 Prozent angehoben worden, teilte die chinesische Zentralbank in Peking mit. Ein Dollar kostete damit 6,3975 Yuan. Am Vortag hatte der Kurs bei 6,4010 Yuan gelegen.

Am Dienstag hatte die chinesische Notenbank den Referenzkurs der heimischen Währung überraschend um 1,9 Prozent gesenkt - und dieses Vorgehen als "einmalige Aktion" bezeichnet. Am Mittwoch senkte sie den Referenzkurs des Yuan im Vergleich zum Dollar aber ein weiteres Mal um 1,6 Prozent. Dies verunsicherte Anleger in aller Welt. Die Aktienkurse gingen weltweit auf Talfahrt. Eine weitere Abwertung um 1,11 Prozent erfolgte am Donnerstag.

Abwertung abgemildert

Bereits am Mittwoch hatten die Währungshüter beteuert, den Yuan stark halten zu wollen. Es gebe keinen Grund für eine langfristige oder bedeutende Abwertung. Eine Korrektur sei nötig gewesen, weil sich eine Kluft von rund drei Prozent zwischen dem Referenzkurs und dem Marktwert aufgetan habe. Zwischenzeitlich hatten staatliche Banken im Auftrag der Zentralbank Dollars verkauft, um die Abwertung des Yuan abzumildern.

Im Gegensatz zu anderen Währungen wie etwa dem Euro ist der Yuan kein frei schwankendes Zahlungsmittel. Die chinesische Zentralbank legt täglich einen Referenzwert fest, um den sich der Yuan begrenzt auf bis zu zwei Prozent bewegen darf. Bisher wurde der Referenzwert immer auf Grundlage einer Umfrage unter Marktteilnehmern festgelegt. Nun sollen auch der Schlusskurs vom Vortag, die Lage am Devisenmarkt und aktuelle internationale Wechselkurse berücksichtigt werden.

Mit der stärksten Abwertung des Yuan seit mehr als 20 Jahren will China der heimischen Exportindustrie unter die Arme greifen, die im Juli um mehr als acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen war. Die schwächere Währung soll chinesische Exporte verbilligen und damit fördern.

Wen/stu (rtrd, dpa, afp)