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Tadschikistan macht bei Aufklärung politischer Morde offenbar Fortschritte

9. August 2002

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Köln, 9.8.2002, DW-radio / Russisch

In Tadschikistan ist eine Reihe von Morden an Politikern und Vertretern des öffentlichen Lebens, die in den vergangenen zehn Jahren begangen worden sind, aufgedeckt worden. Wir wollen daran erinnern, dass in dieser Zeit in der Republik über 60 Menschen ermordet wurden. Unser Korrespondent Nigor Buchari-sade mit Einzelheiten:

Nach Angaben des ersten stellvertretenden Staatsanwalts der Republik Asismad Imomow sind den Ermittlungsorganen die Namen der Personen bekannt, die den tadschikischen Vizepremier Moenscho Nasarschojew, den Vorsitzenden eines Parlamentsausschusses, Safrali Kendschajew, den Rektor und Prorektor des Tadschikischen Medizinischen Instituts Jussuf Ischaki und Minchodsch Guljamow, den Kulturminister Abdurachim Rachimow, den ORT-Korrespondenten Wiktor Nikulin und den BBC-Korrespondenten Mujiddin Olimpur ermordet haben. Einige der Mörder sind bereits auf dem Territorium Tadschikistans festgenommen worden, andere verstecken sich außerhalb Tadschikistans - in Ländern der GUS und im fernen Ausland. Nach ihnen wird international gefahndet. Um die Ermittlungen nicht zu gefährden, werden ihre Namen geheim gehalten.

Die Ordnungshüter sind überzeugt, dass es sich in allen Fällen um Auftragsmorde gehandelt hat. Das Ziel der Auftraggeber, bei denen es sich sowohl um extremistische Kräfte aus dem In- und dem Ausland handeln kann, ist es, die gesellschaftspolitische Lage in der Republik zu destabilisieren und dem internationalen Ansehen Tadschikistans zu schaden.

Der Mord an staatlichen Amtsträgern und bekannten Journalisten ist zu einem Mittel geworden, die Machtorgane und die Bevölkerung der Republik einzuschüchtern. Fast all diese Morde waren brutal und kaltblütig (...). Sie sind ein Beweis dafür, dass sich keiner - nicht der einfache Bürger und nicht der höchste Staatsmann - sicher fühlen kann.

Wie Imomow sagte, ist man bei der Aufklärung der Auftragsmorde dank der Sonderermittlungsgruppe weiter gekommen, die vor einigen Monaten aus den qualifiziertesten Fachleuten der Staatsanwaltschaft, des Innenministeriums und des Sicherheitsministeriums gebildet worden ist.

Nicht aufgeklärt ist weiterhin der im vergangenen Jahr begangene Mord am außenpolitischen Berater des tadschikischen Präsidenten, Karim Juldschajew, obwohl - wie Imomow erklärte - man auf dem besten Wege dazu sei. (TS)