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PolitikSyrien

Türkei fordert Auflösung der Kurdenmiliz YPG

14. Dezember 2024

Die USA sehen in der YPG einen Partner im Kampf gegen den "Islamischen Staat" (IS). Für die Türkei ist die Kurdenmiliz dagegen eine Terrororganisation. Ankara will das Aus der Gruppe.

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Ein Kämpfer der Kurdenmiliz YPG mit einem Maschinengewehr in der Hand
Das Archivbild zeigt Kämpfer der Kurdenmiliz YPGBild: Baderkhan Ahmad/AP/dpa/picture alliance

Der türkische Außenminister Hakan Fidan hat die Auflösung der Kurdenmiliz YPG gefordert, die in Syrien ein wichtiger Verbündeter der USA ist. Die YPG müsse sich "entweder selbst auflösen oder sie wird aufgelöst", sagte Fidan dem TV-Sender NTV. 

Ohne Waffen raus aus Syrien

Alle nicht-syrischen Kämpfer in den Reihen der YPG müssten Syrien "so schnell wie möglich" verlassen. In einer zweiten Phase müsse dann die gesamte YPG-Führung Syrien verlassen, und alle Kämpfer müssten ihre Waffen niederlegen, ergänzte Fidan. Die nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad amtierende syrische Übergangsregierung werde nicht zulassen, dass die Gruppe die dortigen Ölfelder ausbeute, so Fidan. 

Während die YPG für die USA ein wichtiger Partner im Kampf gegen die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) in Syrien ist, sieht die Türkei die Miliz als Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK - und damit ebenfalls als Terrororganisation. Die von der Türkei unterstützte Syrische Nationale Armee (SNA) dringt derzeit in von der YPG kontrollierte Gebiete im Norden Syriens vor. Erst kürzlich übernahm sie nach schweren Gefechten die Kontrolle über die strategisch wichtige Stadt Manbidsch. 

Eine von der Haiat Tahrir al-Scham (HTS) angeführte Rebellenallianz hatte am vergangenen Sonntag den seit 24 Jahren autoritär in Syrien regierenden Machthaber al-Assad gestürzt. Die Türkei habe sich mit Russland und dem Iran abgestimmt, nicht militärisch einzugreifen, als die von der HTS angeführten Rebellen auf die syrische Hauptstadt Damaskus marschiert seien, erklärte Fidan. 

Der türkische Außenminister Hakan Fidan spricht bei einer Konferenz in Istanbul im Oktober 2024
Der türkische Außenminister Hakan Fidan, hier bei einer Konferenz in Istanbul im Oktober 2024Bild: Murat Gok/picture alliance

Die Türkei wird nach dem Machtwechsel in Syrien als einflussreichster ausländischer Akteur gehandelt. Ankara möchte bereits an diesem Samstag seine Botschaft in der Hauptstadt Damaskus wiedereröffnen. Diese war 2012 wegen der sich verschlechternden Sicherheitslage während des syrischen Bürgerkriegs geschlossen worden.

UN-Sondergesandter warnt vor Zusammenbruch

Der Sondergesandte der Vereinten Nationen für Syrien, Geir Pedersen, warnte unterdessen kurz vor Beginn einer internationalen Konferenz zur Lage in Syrien vor einem Zerfall des Landes nach Assads Sturz. "Wir müssen sicherstellen, dass staatliche Institutionen nicht zusammenbrechen und dass wir so schnell wie möglich humanitäre Hilfe leisten", sagte Pedersen bei einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken in Jordanien. "Wenn wir das schaffen, gibt es vielleicht eine neue Chance für das syrische Volk."

In der jordanischen Stadt Akaba kommen an diesem Samstag neben Pedersen die Außenminister zahlreicher westlicher und arabischer Staaten zusammen, darunter die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas, der türkische Außenminister Fidan sowie die Chefdiplomaten aus Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, dem Irak, dem Libanon, Ägypten, Bahrain und Katar.

haz/sti (dpa, rtr)