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PolitikEuropa

Türkei bestellt Diplomaten aus europäischen Ländern ein

2. Februar 2023

Zuvor hatten mehrere europäische Länder ihre Konsulate in Istanbul wegen Sicherheitsbedenken geschlossen. Der türkische Innenminister spricht von Verschwörung.

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Türkei | Außenministerium in Ankara
Außenministerium in AnkaraBild: Diego Cupolo/NurPhoto/picture alliance

Nach der Warnung vor Anschlägen und der Schließung mehrerer europäischer Vertretungen im Land hat die Türkei neun Botschafter einbestellt. Die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu meldet unter Berufung auf diplomatische Quellen, die Botschafter seien in das Außenministerium einbestellt worden, um ihre Entscheidung zur Schließung der Konsulate zu erklären.

Aus diplomatischen Quellen hieß es dazu, die diplomatischen Vertreter der USA, Deutschlands, der Niederlande, Schwedens, der Schweiz, Großbritanniens, Belgiens, Frankreichs und Italiens seien in das Außenministerium in Ankara geladen worden.

Deutschland, die USA und mehrere andere europäische Länder hatten ihre Staatsbürger vergangene Woche vor einem erhöhten Anschlagsrisiko in der Türkei gewarnt und zu Beginn der Woche einen Teil ihrer Vertretungen geschlossen.

Türkei | Innenminister Süleyman Soylu
Innenminister Süleyman Soylu: Der Westen ist dabei, einen "neuen psychologischen Krieg" anzufangenBild: Muhammed Selim Korkutata/AA/picture alliance

Unter anderem sind das deutsche, das französische, das schweizerische und das britische Generalkonsulat in Istanbul betroffen. Die Schweizer Botschaft in Ankara hatte ebenfalls am Mittwoch ihre Türen geschlossen, die deutsche Botschaft in Ankara blieb vorerst geöffnet. Hintergrund der Warnungen sindzunehmende Spannungen mit der Türkei nach Koranverbrennungen in Schweden und Dänemark.

Der türkische Innenminister Süleyman Soylu verurteilte die Schließungen. In einer Rede machte er deutlich, dass er statt einem wahren Anschlagsrisiko eine ausländische Verschwörung hinter den Schließungen vermute. Im Fernsehsender NTV sprach er von einem Versuch, sich in den Wahlkampf in der Türkei einzumischen, wo am 14. Mai Parlaments- und Präsidentschaftswahlen stattfinden: "Sie führen einen psychologischen Krieg gegen die Türkei", sagte er. "Sie versuchen, die Türkei zu destabilisieren."

uh/haz (dpa, afp)