Südsudans Bevölkerung auf der Flucht
Seit dem Ausbruch der Kämpfe in Südsudans Hauptstadt Juba haben Zehntausende in UN-Flüchtlingslagern im Land Zuflucht gefunden. Die Vereinten Nationen haben derweil angekündigt, ihre Friedenstruppe fast zu verdoppeln.
Täglich schlimmer
Seit dem Ausbruch der Kämpfe in Südsudans Hauptstadt Juba am 15.12.2013 haben zehntausende in UN-Flüchtlingslagern Zuflucht gefunden - wie hier nahe dem internationalen Flughafen von Juba. Laut UN-Berichten sind bei Kämpfen im Land bereits mehrere tausend Menschen getötet worden.
Der Auslöser: Kiir gegen Machar
Am 15.12.2013 verkündet der südsudanesische Präsident Salva Kiir (rechts), dass meuternde Soldaten des Militärs versucht hätten, die Regierung zu stürzen. In seiner Rede sagte Kiir, es handele sich um Soldaten, die loyal zum ehemaligen Vizepräsident Riek Machar (links) seien, der im Juli entlassen wurde. Seitdem kam es immer wieder zu Kämpfen zwischen Kiirs Volksgruppe der Dinka und Machars Nuer.
Stammeskämpfe im ganzen Land
Mittlerweile haben sich die gewalttätigen Auseinandersetzungen von der Hauptstadt ins ganze Land ausgebreitet. Im Bild hält ein Dinka-Angehöriger nahe Rumbek im Landesinneren ein AK-47-Gewehr; im Hintergrund die Rinderherde eines Stammesangehörigen. Seit der Unabhängigkeit des Südsudans im Juli 2011 wird das Land von ethnischen Konflikten erschüttert.
Verwundete auf der Suche nach Zuflucht
Opfer der Zusammenstöße zwischen Kiirs Dinka und Machars Nuer ist vor allem die südsudanesische Zivilbevölkerung, die in den UN-Lagern Zuflucht sucht. Hier hat ein Mann mit verwundetem Bein Hilfe im UN-Lager Tomping nahe dem Flughafen von Juba gefunden.
12.000 Flüchtlinge an einem Tag
Scheinbar minütlich treffen neue Flüchtlinge im UN-Lager Tomping ein; allein an Heiligabend (24.12.2013) haben hier rund 12.000 Angehörige der Nuer Zuflucht gefunden.
Südsudanesen in Angst
Die Gewalt gegen die Zivilbevölkerung eskaliert: Laut Vereinten Nationen gab es während der vergangenen Woche mehrfach Massenexekutionen und willkürliche Verhaftungen. Auf dem Bild ist ein Binnenflüchtling mit seinem Sohn im UNIMIS-Lager in Juba zu sehen.
Der Platz in den Lagern wird knapp
Die laufend steigende Zahl von eintreffenden Binnenflüchtlingen sorgt dafür, dass es in den UN-Lagern rapide enger wird. Die Situation wird von Tag zu Tag zu einer größeren Herausforderung.
UN senden weitere Truppen
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bezeichnete die Lage im Südsudan jüngst als "politische Krise", die "dringend mit Hilfe eines politischen Dialoges gelöst" werden solle. Mittlerweile hat der UN-Sicherheitsrat die Soldaten der Friedensmission im Land auf 12.500 nahezu verdoppelt: 5.500 zusätzliche Blauhelme sowie rund 400 Polizisten sollen dabei helfen, die Zivilbevölkerung im Land zu schützen.
Evakuiert
Länder wie China, Deutschland, Großbritannien und die USA haben seit Freitag vor Weihnachten (20.12.1013) ihre internationalen Mitarbeiter aus dem Land evakuiert. Hier werden gerade kenianische Staatsangehörige von der Luftwaffe ihres Landes aus Juba ausgeflogen.
Internationale Vermittlung
Während die Kämpfe im Lande weitergehen, trifft sich Präsident Kiir (Mitte) in Juba mit seinem kenianischen Amtskollegen Uhuru Kenyatta (rechts) sowie dem Regierungschef Äthiopiens, Hailemariam Desalegn. Beide wollen in dem Konflikt vermitteln. Nach der EU hat auch China angekündigt, einen Sonderberater nach Juba zu entsenden.