1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Südsudan: Kämpfe um die Stadt Bor

31. Dezember 2013

Ungeachtet der internationalen Aufrufe zur Waffenruhe, geht der Konflikt im Südsudan zwischen Rebellen und Regierungstruppen weiter. Mittlerweile halten die Aufständischen die Hälfte der Stadt Bor.

https://p.dw.com/p/1AjLh
Kämpfe im Südsudan (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Seit den frühen Morgenstunden haben die Rebellen die Sudanesische Volksbefreieungsarmee (SPLA) in der strategisch wichtigen Stadt Bor angegriffen, die 190 Kilometer nördlich der Hauptstadt Juba liegt. Die Afrikanische Union (AU) hatte zuvor den Konfliktparteien im Südsudan bis Dienstag ein Ultimatum zum Waffenstillstand gestellt. Ugandas Präsident Yoweri Museveni wählte gar drastische Worte; den Rebellenanführer Riek Maschar warnte er vor einer Weigerung zu einem Waffenniederlegung: "Wenn er das nicht tut, werden wir ihn stellen und schlagen".

Doch die Rebellen schaffen Fakten und haben am Dienstagmorgen Teile von Bor eingenommen, wie der Bürgermeister mitteilte. Die Aufständischen werden dabei von einer Jugendmiliz unterstützt, die wegen ihrer Körperbemalung "weiße Armee" genannt wird. Gemeinsam sind sie der SPLA zahlemäßig überlegen. Aus Furcht vor den Kämpfen haben bereits 70.000 Personen die Stadt verlassen, im ganzen Land sind mehr als 120.000 Menschen auf der Flucht.

Bis Dienstag läuft die Frist

Museveni drückte mit seinen Worten die Sorge vieler afrikanischer Nachbarstaaten aus. Die Afrikanische Union hatte den Südsudan vor einer Eskalation des internen Konfliktes gewarnt und den Konfliktparteien, die Gewalt schürten und sich internationalen Friedensbemühngen widersetzten, mit Sanktionen gedroht, wie die AU nach einem Treffen im westafrikanischen Gambia mitteilte. Wie dann mögliche Sanktionen allerdings aussehen könnten ist offen, auch Ugandas Präsident Museveni ließ unerwähnt, ob es tatsächlich zur Anwendung militärischer Gewalt kommen könnte.

Der Südsudan erlebt seit Mitte Dezember eine blutige Auseinandersetzung zwischen Regierungstruppen und Rebellengruppen. Der Konflikt mit mehr als Tausend Tote wird zwischen dem Präsidenten Salva Kiir und seinem ehemaligen Stellvertreter Rieck Maschar ausgetragen. Kiir beschuldigte Maschar im vergangenen Juni, einen Putsch planen zu wollen und entließ ihn. Maschar warf Kiir wiederum vor, zunehmend autoritäre Züge anzunehmen und Kritiker mundtot zu machen. Der Konflikt verläuft auch entlang ethnischer Linien - Maschar gehört der Nuer-, Kiir der Dinka-Volksgruppe an. Die "weiße Armee", die nun in Bor kämpft, gehört der Nuer-Volksgruppe an.

zam/wl (afp, dpa, epd, rtre, rtr)