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Südafrika: Tierschützer kaufen größte Farm für Nashörner

5. September 2023

"Platinum Rhino" - die Heimat von über 2000 Breitmaulnashörnern - hat einen neuen Besitzer: Die Nichtregierungsorganisation African Parks. Sie will einiges ändern.

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Zwei Breitmaulnashörner auf der Farm "Platinum Rhino"
Zwei Breitmaulnashörner auf der Farm "Platinum Rhino" Bild: Jürgen Bätz/dpa/picture alliance

African Parks hat das größte Nashornzucht-Projekt der Welt erworben. Die etwa 8500 Hektar große Farm "Platinum Rhino" in Südafrika beherbergt nach Angaben der Naturschutzorganisation etwa zwölf Prozent der weltweit verbliebenen Wildpopulation des Südlichen Breitmaulnashorns. Die Farm war zuvor im Besitz des 81 Jahre alten südafrikanischen Naturschützers John Hume. 

Ein Breitmaulnashorn aus der Nähe betrachtet
Auch dieses Breitmaulnashorn soll in ein Schutzgebiet ausgewildert werden Bild: Jürgen Bätz/dpa/picture alliance

Hume hatte seit mehr als 30 Jahren Südliche Breitmaulnashörner gezüchtet. Sein Ziel war es nach eigenen Angaben, die rückläufige Zahl dieser Tiere auf dem Kontinent wieder steigen zu lassen. Die Art wurde im späten 19. Jahrhundert fast bis zur Ausrottung gejagt. Durch jahrzehntelange Schutz- und Zuchtbemühungen erholte sie sich allmählich wieder.

Alle Tiere sollen ausgewildert werden

African Parks plant nun, die mehr als 2000 erworbenen Breitmaulnashörner in den kommenden zehn Jahren auszuwildern. Das Zuchtprogramm werde eingestellt und das Projekt beendet, sobald alle Tiere in die Wildnis entlassen worden seien, sagte der Chef von African Parks, Peter Fearnhead. Er sprach von einer "gewaltigen Aufgabe". Man werde mit mehreren Regierungen, Finanzierungspartnern und Naturschutzpartnern zusammenarbeiten, um die Nashörner in mehrere Schutzgebiete in Afrika zu bringen. Gleichzeitig sei dies eine der spannendsten und weltweit bedeutsamsten Gelegenheiten, den Naturschutz voranzutreiben, erklärte Fearnhead.

Südafrika beherbergt rund 80 Prozent aller Nashörner weltweit. Allerdings ist die Population trotz der Anstrengungen staatlicher und privater Reservate durch Wilderei bedroht. Nach Angaben der südafrikanischen Regierung wurden im vergangenen Jahr 448 Nashörner durch Wilderer getötet - drei weniger als im Jahr davor. Die Hörner der Tiere, die überwiegend aus Keratin bestehen, sind auf Schwarzmärkten in asiatischen Ländern wie China und Vietnam wegen ihrer angeblich heilsamen Wirkung etwa gegen Krebs begehrt.

se/mak (dpa, afp)