Sumatras Wälder brennen
Auf der indonesischen Insel Sumatra toben gigantische Waldbrände. Die meisten Feuer wurden absichtlich gelegt, um Platz zu schaffen, für wirtschaftlich wertvolle - aber ökologisch umstrittene - Palmölplantagen.
Eingehüllt in Rauchschwaden
Ende Februar zeigen Satellitenbilder der NASA das Ausmaß der Waldbrände auf der indonesischen Insel Sumatra: Mehr als 330 Brandherde wüten allein in Riau. Pläne, das Feuer aus der Luft mit Wasser zu bekämpfen, mussten wegen der schlechten Sicht verschoben werden.
Ständige Waldbrandgefahr
Solche dicken Qualmwolken sind in Indonesien allerdings keine Seltenheit - während der jährlichen Trockenheit kommt es regelmäßig zu Waldbränden. Bei den aktuellen Bränden sollen aber auch Plantagenbesitzer am Werk gewesen sein, die mittels illegaler Brandrodung die Waldgebiete für den Palmöl-Anbau nutzbar machen wollen.
Gefragtes Gut
Palmöl gilt weltweit als eines der wichtigsten Pflanzenöle: Es ist billig und vielseitig verwendbar. Etwa jedes zweite Produkt enthält Palmöl - zum Beispiel Margarine, Schokolade, Kuchen, Kekse oder Hygieneprodukte wie Shampoo und Bodylotion. Als sogenannter Biosprit landet Palmöl sogar im Tank unserer Autos.
Palmölplantagen versus Regenwald
Die Ölpalmen brauchen tropisches Klima zum Wachsen - und viel Platz. Sie gedeihen also am besten dort, wo der Regenwald wächst. Indonesien und Malaysia sind die größten Palmölproduzenten der Welt. Alleine in Indonesien nehmen die Plantagen eine Größe von über neun Millionen Hektar ein - das ist etwa ein Viertel der Fläche von Deutschland.
Regenwald schrumpft
Die Wälder Sumatras gehören zu den artenreichsten Regenwäldern der Welt. Etwa 10.000 Pflanzenarten vermuten Wissenschaftler hier. Wie lange diese Vielfalt allerdings noch anhält, ist fraglich. Denn kein anderer Regenwald auf der Welt wurde in den vergangenen zwei Jahrzehnten so schnell vernichtet.
Gefährdete Waldbewohner
Auch der Lebensraum der tierischen Bewohner ist bedroht. Zum Beispiel der des wunderschönen aber stark gefährdeten Sumatra-Tigers. Wenn die Zerstörung des Regenwaldes weiterhin so schnell voran geht, droht ihm das gleiche Schicksal wie den bereits ausgerotteten Java- und Bali-Tigern.
Sensible Dickhäuter
Obwohl die Sumatra-Elefanten in Indonesien offiziell unter Schutz gestellt wurden, fürchten Wissenschaftler, dass die Art schon in weniger als 30 Jahren ausgerottet sein könnte. Derzeit schätzt die Umweltschutzorganisation WWF die verbliebene Population auf gerade mal 2500 Tiere. Die Hauptursache für den Rückgang? Der Verlust ihres Lebensraums.
Atemmasken für alle
Auch weitab der Regenwälder spürt man den Rauch. Aufgrund der enormen Smogbelasung verteilen die Behörden dort Atemschutzmasken an die Bewohner. Außerdem gilt die dringende Empfehlung, das Haus nicht zu verlassen und alle Fenster geschlossen zu halten.
Glück gehabt
Nur für die Orang-Utans, die ausschließlich auf Sumatra und Borneo leben, sind die jetztigen Brände laut WWF (noch) keine Gefahr. Sie leben in Wäldern, die weit von den Feuergebieten entfernt liegen. Ein großes Glück. Denn die Menschenaffen sind stark vom Aussterben bedroht.