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Suche in alle Richtungen

10. März 2014

Immer noch gibt es keine Spur von dem malaysischen Flugzeug, das am Samstag mit 239 Menschen an Bord vom Radar verschwand. Wer sind die beiden Passagiere, die mit gestohlenen Pässen unterwegs waren?

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Ein Soldat der vietnamesischen Luftwaffe fotografiert aus einem Flugheug heraus (Foto: reuters)
Bild: Reuters/Trung Hieu/Thanh Nien Newspaper

Malaysische Boeing bleibt verschwunden

Bislang seien "bedauerlicherweise" noch keine Wrackteile, "geschweige denn das Flugzeuge selbst", gefunden worden, sagte der Chef der malaysischen Luftfahrtbehörde, Azharuddin Abdul Rahman, vor Journalisten in Kuala Lumpur. Auch die Suche nach einem Objekt, das am Vortag aus der Luft gesichtet worden war und wie eine Flugzeugtür ausgesehen haben soll, sei erfolglos geblieben, so der Direktor.

Öl auf der Wasseroberfläche (Foto: Reuters)
Das Ergebnis der Laboruntersuchung von Proben der Ölspur auf dem Meer steht noch ausBild: Reuters

Proben einer Ölspur werden untersucht

Dutzende Flugzeuge und Schiffe setzten die Suche zwischen den Küsten Malaysias und Vietnams derweil fort. Die Suche sei zeitlich nicht befristet, betonte der Luftverkehrsdirektor. Von den Ölspuren, die entdeckt worden seien, seien Proben genommen und ins Labor gebracht worden. Ergebnisse der Untersuchungen stünden noch aus.

Auch eine Entführung kommt in Betracht

Die Ermittlungen gingen weiter "in alle Richtungen", sagte der Direktor auf Fragen nach einem möglichen terroristischen Hintergrund oder einer eventuellen Flugzeugentführung. Wenn ein Flugzeug auf diese Weise verschwinde, gebe es viele Spekulationen von Experten. "Wir rätseln genauso", sagte Rahman. Zugleich versicherte er, dass kein unbegleitetes Gepäck an Bord gewesen sei.

Malaysische Boeing bleibt verschwunden

Pässe von Europäern wurden in Thailand gestohlen

Die Boeing 777 der Malaysia Airlines war in der Nacht zum Samstag auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking von den Radarschirmen verschwunden. Die Behörden in Malaysia leiteten Terrorermittlungen ein, nachdem sich herausgestellt hatte, dass in dem Flugzeug zwei Passagiere mit gestohlenen Pässen von einem Italiener und einem Österreicher saßen. Laut Interpol waren beide Pässe den Besitzern 2012 und 2013 in Thailand gestohlen worden.

Ein verdächtiger Passagier identifiziert

Einer der Beiden wurde jetzt identifiziert. Die Behörden nannten den Namen oder die Nationalität des Mannes allerdings nicht. Er sei mit Hilfe eines ausländischen Geheimdienstes identifiziert worden, so die Polizei. Die Online-Ausgabe der Zeitung "Star" zitiert einen Polizeisprecher mit den Worten: "Ich kann bestätigen, dass er nicht Malaysier ist. Und er kommt nicht aus Xinjiang." Das ist die autonome Region in Nordwestchina, in der die muslimische Minderheit der Uiguren lebt.

Die Ermittler hatten bislang nur gesagt, dass die Männer, asiatische Gesichtszüge haben. Beide Passagiere waren von Überwachungskameras gefilmt worden. Ihre Tickets hatten sie gemeinsam in Thailand gekauft. Laut den bisherigen Ermittlungen wollten sie über Peking nach Amsterdam fliegen, um dort nach Frankfurt beziehungsweise Kopenhagen umzusteigen.

Kritik an Passkontrollen

Nach Angaben von Interpol waren der italienische und der österreichische Pass in ihrer Datenbank als gestohlen gemeldet. Interpolchef Ronald Noble äußerte scharfe Kritik an unzureichenden Passkontrollen. "Jetzt ist der Fall eingetreten, wo die Welt darüber spekuliert, ob die Besitzer der gestohlenen Pässe Terroristen waren." Nur eine Hand voll Länder sorge dafür, dass Personen mit gestohlenen Pässen nicht an Bord internationaler Flüge gelangten, beklagte Noble.

uh/as (afp,dpa)