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Suche nach Seeleuten eingestellt

4. Januar 2015

Zwei Tage nach einem Schiffsunglück vor der schottischen Küste haben Rettungskräfte die Suche nach acht vermissten Seeleuten aufgegeben. Der Frachter war am Freitag bei stürmischem Wetter gekentert.

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Vor schottischer Küste gesunkener Frachter ragt teilweise aus dem Meer (Foto: picture-alliance/dpa/RNLI)
Bild: picture-alliance/dpa/RNLI

Mit Hubschraubern und einem Flugzeug suchten die Retter am Sonntag bis zum Einbruch der Dämmerung nach sieben Männern aus Polen und einem Philippiner. Mehrere Boote, die an der Aktion beteiligt waren, machten sich am Nachmittag auf den Weg zurück in ihre Häfen und suchten dabei die Küstentreifen nach Menschen, Rettungsbooten und Wrackteilen ab.

Bereits vor Abbruch der Aktion hatte Susan Todd von der britischen Küstenwache in der BBC die Chancen als gering eingeschätzt, die Besatzung der in Zypern registrierten "Cemfjord" noch lebend zu finden. Die Angehörigen der Seeleute sind inzwischen informiert.

Schiff war 30 Jahre alt

Das 83 Meter lange Schiff war mit 2000 Tonnen Zement aus Dänemark beladen und auf dem Weg nach Runcorn bei Liverpool an der britischen Westküste. Ein Notrufsignal hatten die Männer nicht abgesetzt, wie die Hamburger Reederei Brise mitteilte, zu deren Flotte die "Cemfjord" gehörte. Der Frachter hatte einem Sprecher zufolge zuletzt am Freitag zur Mittagszeit ein Signal abgegeben.

Die Besatzung einer Passagierfähre hatte am Samstag den Rumpf 24 Kilometer nordöstlich der schottischen Hafenstadt Wick umgedreht im Wasser entdeckt. Am Sonntag versank das Schiff ganz im Wasser und war nicht mehr zu sehen. Nach Angaben der Reederei war die "Cemfjord" 1984 gebaut und erst 2014 ohne Beanstandungen inspiziert worden.

Weiteres Unglück an britischer Südküste

Auch vor der Südküste Großbritanniens verunglückte am Samstag ein Transportschiff. Die 180 Meter lange "Höegh Osaka" lief am Abend vor der Isle of Wight auf Grund, als der Kapitän einer Sandbank ausweichen wollte. Mit Helikoptern und Booten wurde die Besatzung in Sicherheit gebracht, wie die Küstenwache mitteilte.

Im Internet veröffentlichte Fotos zeigten das mit Autos beladene Schiff mit einer Schlagseite von 45 Grad. Es hatte sich zum Zeitpunkt des Unglücks auf dem Weg von Southampton nach Deutschland befunden. Die 25 Mitglieder der Besatzung seien abgesehen von einigen leichteren Verletzungen wohlauf, teilte die Küstenwache mit.

Das schief im Wasser hängende Schiff wurde am Sonntag zeitweise zur Attraktion für Schaulustige und Touristen. Die Polizei teilte per Facebook mit, dass die Parkplätze an der Küste nahe der Unglücksstelle fast voll besetzt seien.

gri/kle (dpa, afp)