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Streit um AKW Tschernobyl

16. Dezember 2003

– Werden westliche Hilfsgelder unnötig ausgegeben?

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Bonn, 16.12.2003, DW-RADIO / Ukrainisch

Im Jahr 2004 wird das Brennstoff-Ministerium das Atomkraftwerk Tschernobyl in die Zuständigkeit des Katastrophenschutz-Ministeriums übergeben, das sich dann um den Bau des neuen Schutzmantels kümmern wird. Das teilte während eines Besuch im Atomkraftwerk Tschernobyl der ukrainische Vizepremier Andrij Kljujew mit. Es berichtet Sachar Butyrskyj:

Bis Ende kommenden Jahres soll mit der Umsetzung der Baupläne der Regierung und der G7-Länder begonnen werden. Der hermetische Schutzmantel über dem vierten Reaktor wird die Form eines Bogens haben und er soll Schätzungen zufolge im Jahre 2008 den radioaktiv gefährlichen "Sarkophag" überdecken. Der Bau wird von 25 westlichen Ländern und der Europäischen Kommission finanziell unterstützt. Das Mitglied des Parlamentsausschusses für Fragen des Brennstoff- und Energiekomplexes, Jurij Kostenko, ist der Meinung, dass die Regierung das westliche Geld für unnötige Beratungs-Dienstleitungen und für Planungen aussichtsloser Projekte ausgibt. Jurij Kostenkos Plan, die etwa 200 Tonnen radioaktiven Schutt aus dem "Sarkophag" zu entfernen, fand keine Unterstützung: Er sagte: "Die fast 800 Millionen Dollar, die für die Lösung der Probleme in Tschernobyl gesammelt wurden, werden ineffizient verwendet." Der Abgeordnete ist der Ansicht, dass, solange radioaktive Stoffe sich unter dem "Sarkophag" befinden werden, Tschernobyl für die Umwelt eine Gefahr darstellen wird. (MO)