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Streik bei der Lufthansa abgewendet

23. August 2012

Die Flugbegleiter wollen vorerst nicht streiken und nehmen die Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag mit der Lufthansa wieder auf. Der Arbeitskampf ist damit aber nicht vom Tisch.

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Lufthansa - Stewardess (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Fluggäste der Lufthansa müssen sich zunächst keine Sorgen mehr über einen Streik der Flugbegleiter machen. Beide Seiten einigten sich überraschend auf einen möglicherweise letzten Versuch, die tariflichen Probleme zu lösen. Die Flugbegleiter-Gewerkschaft UFO wolle mit der Kranich-Airline bis Montag weiter verhandeln und erst dann über einen weiter möglichen Arbeitskampf entscheiden, teilte die Gewerkschaft mit. Falls in dem Tarifkonflikt in den nächsten fünf Tagen keine Einigung erzielt werde, "werden wir ab Dienstag nächster Woche zu konkreten Arbeitskampfmaßnahmen aufrufen".

Die Fronten in dem seit gut einem Jahr dauernden Tarifstreit sind verhärtet. Die Lufthansa hatte am Mittwoch noch ein verbessertes Gehaltsangebot für die 18.000 Flugbegleiter vorgelegt, allerdings ein abgespecktes Angebot ausschließlich zu Vergütungs- und Eingruppierungsfragen. Großen Anklang fand der Vorschlag nicht: Die Offerte sei nicht verhandelbar, da es sich "erwartungsgemäß um ein reines Spar- und Forderungspaket" handle, erklärte die Gewerkschaft.

Gespräche zur Chefsache erklärt

Frischen Wind in die Sache brachte nun, dass Lufthansa-Passagiervorstand Peter Gerber die Gespräche zur Chefsache erklärte - ein aus UFO-Sicht längst überfälliger Schritt. Die Wende brachte auch, dass die Lufthansa in dem Tarifclinch nicht mehr nur über die Gehälter ihrer Bord-Angestellten mit sich reden lassen will, sondern auch über die Gesamtsituation.

Das ist ein wichtiger Punkt für das Kabinenpersonal: "Die Verhinderung von Auslagerung, Arbeitsplatzabbau und Leiharbeit ist für die Kabine von essenzieller Bedeutung", sagte UFO-Chef Nicoley Baublies. Die Gewerkschafter kämpfen etwa gegen den Einsatz von Zeitarbeitern auf bestimmten Flügen sowie gegen die geplante Lufthansa-Billigtochter im Europaverkehr - hier soll das Kabinenpersonal wesentlich weniger verdienen

Lufthansa: Einschnitte nötig

Die Einschnitte sind nach Ansicht des Lufthansa-Managements nötig, da die Fluggesellschaft in Europa mit Billiganbietern wie Ryanair konkurriert. Auf den lukrativen Fernstrecken luchsen der Airline zudem Rivalen aus dem Nahen Osten wie Emirates Passagiere ab.

Um in dem Wettbewerb wieder die Oberhand zu gewinnen, verschärfte die Lufthansa Anfang des Jahres den Sparkurs. Sie will den Gewinn bis 2014 um mindestens 1,5 Milliarden Euro steigern.

Lo/qu (rtrd, dpa)