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Stichwort: AWACS

22. März 2003

Was ist ein AWACS-Aufklärungsflugzeug, welche Technik hat es an Bord und wie funktioniert die Luftraumüberwachung mit diesen Maschinen?

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Bild: AP

Das Kürzel AWACS steht für Airborne Warning and Control System (Luftgestütztes Frühwarn- und Kontrollsystem) und bezeichnet in der Regel eine umgebaute vierstrahlige Boeing 707, die an dem markanten Radaraufsatz mit einem Durchmesser von neun Metern zu erkennen ist. Die Produktion dieser Maschinen wurde 1991 eingestellt, die jüngste Version basiert auf einer Boeing 767. Daneben existieren ähnliche Luftraumaufklärungsflugzeuge mit dem Kürzel AEW (Airborne Early Warning) vorrangig auf der Basis der Propellermaschinen vom Typ "Hawkeye".

Einsatz während des Golfkriegs 1991

Die Flugdauer der "fliegende Augen" genannten AWACS beträgt acht Stunden, eine Wiederbetankung in der Luft ist möglich. Die USA haben 33 AWACS -Flugzeuge, die NATO verfügt über weitere 17 Maschinen. Dazukommen sieben britische und vier französische AWACS. Ferner besitzen Saudi-Arabien (5) und Japan (4) solche Aufklärungsflugzeuge zur Luftraum- und Seeüberwachung. Die Maschinen können auch als Feuerleitstände für Jagdflugzeugegenutzt werden. Während des Golfkrieges 1991 waren die US-Maschinen rund um die Uhr im Einsatz und flogen mehr als 400 Missionen. Offiziellen Angaben zufolge wurden 38 der 40 Abschüsse durch die AWACS unterstützt. Erstmals in der Geschichte wurde während des 5000-stündigen AWACS-Einsatzes auch der gesamte Luftkrieg aufgezeichnet.

Überwachung ...

Mit Hilfe des rotierenden Radars überwachen die AWACS -Besatzungen den Luftraum vom Boden bis zur Stratosphäre, die in etwa 17 Kilometern Höhe beginnt. Niedrig fliegende Ziele können bis zu einer Entfernung von 375 Kilometern erfasst werden, bei der Erkennung von Flugzeugen in mittlerer und großer Höhe liegt die Reichweite deutlich über 500 Kilometern. Die AWACS verfügen zudem über eine Freund/Feind-Kennung sowie Störsendern für Feindradar. Ähnliche Möglichkeiten und Radarreichweiten haben die E2-"Hawkeyes", die 2000 Ziele kontrollieren und bis zu 40 feindliche Ziele zugleich abfangen können.

... und Weitergabe von Daten

Die vom Radar- und Computersystem der AWACS -Maschinen erfassten Daten werden unmittelbar grafisch und tabellarisch auf Videoschirmen dargestellt und sind somit für Luft-Luft-Kämpfe sowie für Luft-Boden-Angriffe direkt nutzbar. Dargestellt werden nicht nur die Positionen feindlicher Flugzeuge und Schiffe, sondern auch die Positionen eigener Einheiten und ihr Status. In Krisenzeiten werden diese Informationen direkt an den US-Präsidenten und den US-Verteidigungsminister weitergeleitet. Die E2-Komponenten (Hawkeye) mit ihrem Sechs-Meter-Radar sind hauptsächlich bei der US-Marine im Einsatz, aber auch bei den Seestreitkräften von Ägypten, Israel, Japan, Singapur und Taiwan. (ddp/arn)