1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Hat Rio ein Sicherheitsproblem?

11. August 2016

Ein Angriff auf einen Journalisten-Bus, Patronenfunde auf dem Reitsport-Gelände: Bei den Olympischen Spielen offenbaren sich immer mehr Lücken im Sicherheitssystem. Die Organisatoren versuchen, zu beruhigen.

https://p.dw.com/p/1Jfc7
Brasilien Rio 2016 Sicherheitskräfte (Foto: picture-alliance/dpa/L. Schulze)
Bild: picture-alliance/dpa/L. Schulze

Ein zweiter Schuss auf die Pferdesport-Anlage in Rio de Janeiro sorgt für Aufregung und stellt die Sicherheitsmaßnahmen bei den Olympischen spielen in Frage. Innerhalb von fünf Tagen wurde am Mittwoch erneut ein Projektil auf dem Gelände im Ortsteil Deodoro gefunden, dieses Mal im Stallbereich.

Bereits am Samstag war auf das Pressezelt des Reitsport-Geländes, das in einem großen Militärbereich liegt, geschossen worden. Menschen wurden nicht verletzt. Ein französischer Journalist hatte das Projektil einschlagen hören und es dann aufgehoben. Anschließend erklärten die Organisatoren, der Schuss sei aus einer Favela gekommen.

"Es besteht hier keine Gefahr"

Die nun gefundene Patrone sei "die gleiche Art" gewesen, sagte General Luiz Ramos, Chefkommandant der ersten Division der brasilianischen Armee. Er berichtete außerdem von einem Einsatz der Militärpolizei, bei dem ein Mann zwei Kilometer von dem Reitsport-Gelände entfernt festgenommen worden sei. Dabei sei ein Gewehr gefunden worden. Nähere Angaben zu dem Mann wurden nicht gemacht. Bei der Operation seien Schüsse gefallen, sagte Mario Andrada, der Pressesprecher des Organisationskomitees. Man gehe davon aus, dass die nun gefundene Patrone von diesem Vorfall stamme. Sicher sei das aber nicht.

Attackierter Bus (Foto: MAXIMILIANO AMENA/LA NACION//AFP/Getty Images)
Bei der Bus-Attacke wurden zwei Journalisten leicht verletztBild: Getty Images/AFP/M. Amena/La Nacion

"Es gibt kein Risiko", sagte General Ramos trotz des erneuten Vorfalls und garantierte erneut die Sicherheit der Sportler und Zuschauer sowie auch der Pferde in Deodoro. "Es besteht hier keine Gefahr."

"Gehen von Vandalismus aus"

Am Dienstagabend war es zu einer Attacke auf einen Journalisten-Bus gekommen, bei der zwei Insassen leicht verletzt wurden. Nach Angaben des Organisationskomitees hatten Unbekannte Steine auf den Bus geworfen und dabei Scheiben zertrümmert. Schüsse seien nicht gefallen. "Wir gehen von Vandalismus aus und nicht von einem vorsätzlichen Versuch, jemanden verletzen zu wollen", sagte der Sicherheitschef der Spiele, General Luiz Fernando Correra.

In dem Bus saßen zwölf Journalisten. Sie waren auf dem Weg zurück vom Rugby-Stadion im Olympia-Park Deodoro zum Hauptpressezentrum in Barra, als sich der Vorfall im Stadtteil Curicica ereignete. Das Komitee kündigte an, die Sicherheitsvorkehrungen auf der Strecke verstärken zu wollen.

Gut 85.000 Sicherheitskräfte von Polizei und Armee sollen bei den Sommerspielen für Sicherheit sorgen - etwa doppelt so viele wie bei den Spielen 2012 in London.

rk/wl (dpa, sid)