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Stark! Bremen und Hamburg weiter

16. April 2009

Das Duo hat nach dem peinlichen Aus der Bayern in der Champions-League die deutsche Fußball-Ehre gerettet. Im Halbfinale des UEFA-Pokals kommt es nun zum deutschen Duell.

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der Bremer Diego setzt sich gegen zwei Udine-Spieler durch und zieht ab (Foto: AP)
Ab in die Maschen: Diego war Bremens HeldBild: AP

Lange sah es so aus, als könnte er gar nicht spielen, dann wurde er zum Star des Abends. Wie schon im Hinspiel traf Werder Bremens brasilianischer Spielmacher Diego auch im Viertelfinal-Rückspiel des UEFA-Pokals gegen Udinese Calcio gleich doppelt. Am Ende stand es 3:3. Das reichte Bremen nach dem 3:1-Sieg im Hinspiel.

Horror für jeden Trainer

Die Italiener begannen zunächst druckvoll und gingen prompt nach einer Viertelstunde mit 1:0 in Führung. In der Folge entwickelte sich ein sehr offenes Spiel. Es ging hin und her. Beide Mannschaften spielten munter nach vorn und sahen immer wieder in der Defensive schlecht aus. Im Mittelfeld klafften riesige Löcher – ein Horror für jeden Trainer, ein Spaß für jeden Fan.

Nach einer knappen halben Stunde dann der überraschende Ausgleich. Diego, der bis kurz vor Spielbeginn mit einer Muskelverhärtung im Oberschenkel auszufallen drohte, nutzt eine Unaufmerksamkeit in der Udinese-Abwehr und schießt sehenswert zum 1:1 ein. Die Freude in den Bremer Gesichtern wehrte nicht lange. Nur zwei Minuten später schlugen die Hausherren zurück – 2:1. Kurz vor der Pause kam es noch dicker für Bremen. Der quirlige Udine-Torjäger Fabio Quagliarella, der stets für große Gefahr sorgte, machte sein zweites Tor. So stand es zur Pause 3:1 für Udinese, auch weil Werder seine Chancen nicht nutzte. Bremens Trainer Thomas Schaaf sah zwei Bremer Gesichter: "Die erste Halbzeit ging völlig daneben. Wir haben dem Gegner viel zu viel Raum gegeben. In der zweiten Halbzeit war das dann besser und dann haben wir auch Gott sei dank die Tore gemacht".

Udine-Stürmer Quagliarella bejubeklt sein To (FOTO: AP)
Jubelte zweimal: Udine-Stürmer QuagliarellaBild: AP

Nach dem Seitenwechsel wirkte Bremen konsequenter – gerade vor dem Tor. Nach einer Stunde traf Hugo Almeida die Latte, der Ball prallte zurück ins Feld. Diego war zur Stelle und nickte zum 2:3 ein. Die Entscheidung war gefallen. Diego fühlte sich sogar so sicher, dass er in der 72. Minute einen an ihm verschuldeten Elfmeter selbst verwandeln wollte, dabei aber scheiterte. Halb so schlimm, denn die nachfolgende Ecke versenkte Claudio Pizarro zum 3:3-Ausgleich.

HSV besteht bei ManCity

Ebenfalls seinen 3:1-Vorsprung aus dem Hinspiel verteidigt hat der Hamburger SV. Nach einer Zitterpartie verlor der HSV bei Manchester City 1:2. Die knappe Niederlage reichte den Hamburgern, um nach 26 Jahren wieder in ein Europapokal-Halbfinale einzuziehen.

Hamburgs Torhüter Frank Rost wirft sich nach einem Ball (Foto: AP)
Bester Mann beim HSV: Keeper RostBild: AP

Es fing gleich richtig gut an: Paulo Guerrero nutzte seine erste Chance und traf nach zwölf Minuten zum 1:0 für den HSV. Bitter für den ehemaligen HSV-Spieler Vincent Kompany, der den entscheidenden Zweikampf gegen Guerrero verloren hatte. Baldrian für die Nerven – denkste! Die Gastgeber machten viel Druck und drehten die Partie verdienterweise. Nur vier Minuten nach der Hamburger Führung glichen die Gastgeber per Handelfmeter aus. Nationalspieler Piotr Trochowski wurde angeschossen und bekam den Ball im Wegdrehen an den Oberarm – ein strittiger Elfer. Fünf Minuten nach Anpfiff der zweiten Halbzeit dann das 2:1 für ManCity und das große Zittern begann.

Obwohl der HSV die letzte Viertelstunde nach einer Gelb-Roten-Karte für einen Manchester-Spieler in Überzahl agierte, kamen die Norddeutschen noch einmal mächtig in Bedrängnis und hatten Glück, nicht doch noch in die Verlängerung zu müssen. Trainer Martin Jol war mit seinen Jungs zufrieden: "Ich glaube, dass wir das sehr gut gemacht haben. Wir trinken jetzt vielleicht ein Bier und dann geht´s gegen Hannover, dann gegen Bremen. Wir denken jetzt von Spiel zu Spiel". Der HSV tanzt weiter auf drei Hochzeiten, um drei Titel - UEFA-Pokal, DFB-Pokal und Meisterschaft.

Ukrainische und deutsche Halbfinals

Nach 20 Jahren ist es also wieder soweit: Zwei deutsche Vereine stehen sich in einer K.o.-Runde im internationalen Fußball gegenüber. Am Donnerstag, den 30. April, empfängt Bremen im Halbfinale des UEFA-Pokals Hamburg. Eine Woche später steht dann das Rückspiel beim HSV an.

Auch im zweiten Halbfinale kommt es zu einem nationalen Duell. Hier treffen die beiden ukrainischen Teams Dynamo Kiew und Schachtjor Donezk aufeinander. Kiew siegte im Rückspiel gegen Paris St.-Germain 3:0 (Hinspiel 0:0), Donezk schlug Marseille 2:1 und hatte bereits das Hinspiel 2:0 gewonnen.

Autor: Benjamin Wüst

Redaktion: Sarah Faupel