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Staatstrauer nach Unwetterkatatrophe

4. April 2013

Nach den schweren Überschwemmungen in Argentinien mit mehr als 50 Toten hat Präsidentin Kirchner eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen. Papst Franziskus forderte zur Solidarität mit den Opfern auf.

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Menschen waten durch eine überflutete Straße in La Plata (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: AFP/Getty Images

Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner besuchte die besonders betroffene Stadt La Plata, in der allein 48 Menschen ums Leben gekommen sind. Dort lebt ihre Mutter. Kirchner hat einen Teil, ihrer Kindheit in der Stadt verbracht. "Mutter hat keinen Strom und kein Gas mehr. Sie will das Haus aber nicht verlassen, weil das Wasser schon so nah an der Türschwelle ist und sie Angst hat, es könnte noch mehr regnen", berichtete Kirchner nach ihrem Besuch.

Provinzgouverneur Daniel Scioli teilte mit, die 60 Kilometer südlich von Buenos Aires gelegene Stadt stehe nach heftigen Regenfällen zur Hälfte unter Wasser, teils erreichten die Fluten eine Höhe von zwei Metern. Große Teile der Stadt sind von der Stromversorgung abgeschnitten. Viele Menschen in La Plata flüchteten sich auf die Dächer ihrer Häuser oder auf Bäume, um von dort aus von Soldaten, Feuerwehrleuten, Polizisten oder zivilen Rettungskräften gerettet zu werden.

Nachbarn oder Helfer zogen Kanus mit älteren Menschen oder mit Frauen mit kleinen Kindern durch die in Flüsse verwandelten Straßen. Rund 2500 Einwohner wurden in Notunterkünften untergebracht. Die Universitätsstadt La Plata hat rund 900.000 Einwohner

Argentinien: Tote bei Hochwasser

In der Hauptstadt Buenos Aires starben mindestens acht Menschen in Folge von Überflutungen und Sturmschäden, unter ihnen ein Mitarbeiter der U-Bahn, der beim Wasserabpumpen in einer Station einen tödlichen Stromschlag erlitt. In der Nacht zum Dienstag wurden in Buenos Aires Rekordniederschläge gemessen - die stärksten in einem April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. In vielen Vierteln fiel der Strom aus, der öffentliche Verkehr brach teilweise zusammen. Straßen der Stadtteile Saavedra, Núñez und Belgrano lagen gut einen Meter unter Wasser. Zahlreiche Häuser wurden durch entwurzelte Bäume beschädigt. Nach Angaben von Bürgermeister Mauricio Macri waren rund 350.000 Menschen betroffen. Der meteorologische Dienst Argentiniens hat neue schwere Regenfälle in der Provinz Buenos Aires angekündigt. Der Meteorologe Osvaldo Canziani, Mitglied des Weltklimarats IPCC, erklärte, in Buenos Aires herrsche infolge des Klimawandels zunehmend Tropenklima.

Präsidentin Fernandez de Kirchner und Papst Franziskus am Rande von dessen Amtseinführung am 19. März (Foto: Reuter)
Präsidentin Fernandez de Kirchner und Papst Franziskus am Rande von dessen Amtseinführung am 19. MärzBild: Reuters

Der aus Argentinien stammende Papst Franziskus brachte seine tiefe Anteilnahme mit den Opfern der Unwetterkatastrophe in seinem Heimatland zum Ausdruck. In einem Telegramm betonte er seine "tiefe Traurigkeit über die schweren Schäden durch die Regenfälle der letzten Tage". Franziskus rief alle zivilen und kirchlichen Institutionen sowie "alle Menschen guten Willens" zur Hilfe für diejenigen auf, die durch die Überflutungen obdachlos geworden und zu Schaden gekommen sind.

wl/gmf (dpa, afp)