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Spanien muss Rekordzinsen bieten

21. Juni 2012

Die Regierung in Madrid hat sich kurz vor einem Antrag auf EU-Bankenrettungshilfen zu weit höheren Kosten als zuletzt mit frischem Geld eingedeckt.

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Eine spanische Ein-Euro-Münze (Foto: dpa)
Spanien Schuldenkrise Finanzkrise Euro StaatsanleihenBild: picture-alliance/dpa

Bei einer Auktion von Anleihen mittlerer Laufzeit nahm das klamme Land am Donnerstag (21.06.2012) rund 2,2 Milliarden Euro ein - 200 Millionen mehr als veranschlagt. Die Schuldenagentur musste aber höhere Renditen bieten als zuletzt. Für bis 2017 laufende Papiere wurde ein Zins von mehr als sechs Prozent fällig. Das ist ein 15-Jahreshoch.

Im vorangegangenen Monat hatte Spanien nur knapp fünf Prozent zahlen müssen. Auch die Renditen für Anleihen mit Laufzeiten bis 2014 und 2015 zogen an. "Spanien kann wohl noch wenige Monate mit diesen Refinanzierungskosten leben", sagte Analyst Achilleas Georgolopoulos von Lloyds in London der Agentur Reuters.

Rege Nachfrage

Die spanische Papiere wurden rege nachgefragt: Die Auktion der fünfjährigen Anleihen war 3,4-fach überzeichnet, zuletzt hatte die Nachfrage das Angebot nur um das 3,1-Fache überstiegen.

Spanien hat sich mit einem Hilferuf für seine marode Banken an Brüssel gewandt. Noch im Lauf des Tages witd ein offizieller Antrag auf Milliardenhilfen aus dem Euro-Rettungsfonds EFSF erwartet. Die Regierung wartet dazu noch einen Bericht von Beratungsunternehmen zur Höhe der Kapitallücke ab. Die Eurogruppe hatte Spanien vor kurzem bereits eine Unterstützung von bis zu 100 Milliarden Euro zugesagt.

Das Geld soll jedoch ausschließlich zur Stützung von Banken verwendet werden. Die konservative Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy will trotz der massiv gestiegenen Refinanzierungskosten die Schuldenkrise mit eigenen Kräften meistern und nicht unter den großen Rettungsschirm für Staaten schlüpfen, unter den bereits das Nachbarland Portugal flüchten musste.

wen/sti (rtr)