Spanien: Mehr als 150 Tote bei Flutkatstrophe
Heftige Regenfälle haben im Südosten Spaniens für schwere Überschwemmungen gesorgt. Besonders schlimm betroffen ist die Region Valencia.
Fluss statt Straße
Starkregen hat diesen Fluss in der Gemeinde Álora über die Ufer treten lassen: Heftige Überschwemmungen sorgen im Südosten Spaniens für Chaos und Verzweiflung. Allein in der Region Valencia kamen mindestens 155 Menschen ums Leben, meldete der Katastrophenschutz. Dutzende Menschen werden weiterhin vermisst.
Notruf per Social Media
Betroffen sind insbesondere die bei Touristinnen und Touristen beliebten und ans Mittelmeer grenzenden Regionen Andalusien, Murcia und Valencia. In einigen Gebieten waren Anwohnerinnen und Anwohner in ihren Häusern eingeschlossen und setzten in sozialen Medien Notrufe ab, berichtete die Zeitung "El País".
Hunderte Helfer im Einsatz
Rettungskräfte helfen den Betroffenen in der Provinz Albacete. Überflutungen und Schäden gab es außerdem in den Regionen Castilla-La Mancha und Andalusien. Insgesamt sollen laut der spanischen Verteidigungsministerin Margarita Robles mehr als 1000 Soldaten und Hubschrauber in den Katastrophengebiete zum Einsatz kommen.
"Noch nie dagewesene Situation"
Diese Gans hat kein Problem mit Hochwasser - Menschen muss die Feuerwehr hingegen hier helfen, aus ihren im Wasser eingeschlossenen Autos zu entkommen. Zwar bringen atlantische Tiefausläufer im Herbst oft viel Regen in die Region. Doch der Chef der Regionalregierung von Valencia, Carlos Mazón, erklärte, in diesem Jahr handele es sich um eine "noch nie dagewesene Situation".
Hagelkörner so groß wie Golfbälle
Müll treibt auf einer überfluteten Straße in Picuana, Valencia. In Teilen der Provinz fiel der Strom aus, auch die Telefonverbindungen funktionierten zeitweise nicht. Neben heftigem Regen gab es laut Wetterdienst Aemet auch Hagel und starke Windböen. "Die Hagelkörner waren so groß wie Golfbälle", sagte die Landwirtin Mercedes González gegenüber "El País". "Es schien wie der Weltuntergang."
Fahrzeug-Friedhof
Ausgelöst hatte die schweren Überschwemmungen ein festsitzendes Regengebiet über dem Süden der iberischen Halbinsel. Mancherorts fiel laut spanischen Medienberichten an einem Tag mehr Regen als sonst in einem ganzen Monat. Straßen verwandelten sich in reißende Flüsse, Autos wurden von den Wassermassen mitgerissen und teils, so wie hier in Sedavi bei Valencia, zu Trümmerhaufen zusammengeschoben.
Klimawandel befeuert Extremwetter
Fassungslos schaut ein Mann auf die überspülte Straße vor seinem Geschäft im andalusischen Llombai. Glück im Unglück hatten Reisende eines Hochgeschwindigkeitszuges, der in Andalusien entgleiste: Keiner der 276 Passagiere wurde verletzt. Forschende warnen, dass extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, Stürme und Starkregen durch den Klimawandel verstärkt werden.