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Sorge um die Wissenschaft in Weißrussland: Kontrolle Lukaschenkas über die Weißrussische Akademie der Wissenschaften soll verhindert werden

15. Juli 2002

- 25 Akademiemitglieder richten Eingabe an den Präsidenten

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Minsk, 12.7.2002, NARODNAJA GASETA, russ.

Das hat es bisher noch nicht gegeben. 25 weltberühmte Mitglieder der Weißrussischen Akademie der Wissenschaften haben sich mit einer Eingabe an den Präsidenten Weißrusslands, Aljaksandr Lukaschenka, gewandt. Die Eingabe kam vor einigen Tagen auf seinen Tisch. Was bereitet den Akademiemitgliedern Sorge?

Das Schicksal der Wissenschaft in Weißrussland. Und das überrascht auch nicht. Nach der Ernennung von Michail Mjasnikowitsch (ehemaliger Berater der Präsidentenadministration) zum Vorsitzenden der Weißrussischen Akademie der Wissenschaften könnte es durchaus geschehen, dass die Akademie in ein ganz gewöhnliches Ministerium, vollgestopft mit Bürokraten, verwandelt werden könnte. Die 25 Mitglieder der Akademie, unter ihnen Aljaksandr Wajtowitsch, Wiktar Ipazew, Wiktar Burakow und Wiktar Parfjonaw, protestieren aufs heftigste gegen die Verletzung der demokratischen Prinzipien der Akademie der Wissenschaften. Die bisherige Praxis, die Akademiemitglieder in geheimer Abstimmung zu wählen, sei praktisch aufgehoben worden.

Wie kann es sein, dass Akademiemitglieder zu Leitern neuer Abteilungen ernannt werden! Auch der Dümmste wird begreifen, warum dies in Weißrussland geschieht. Sobald die Abteilung Wirtschaft und Management an der Akademie gegründet worden war, wurde Mjasnikowitsch automatisch zum Akademiemitglied befördert. Die Dienste, die dieser Mann der Wissenschaft leistet, sind recht zweifelhaft. Viele andere werden auf die selbe Weise Mitglieder der Akademie werden. Wird das der weißrussischen Wissenschaft denn dienlich sein?

Vieles in Weißrussland hat man sich unter den Nagel gerissen. Wird es mit der Wissenschaft genauso sein? Die 25 Akademiemitglieder warten auf eine Antwort Lukaschenkas. (TS)