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Politik

Sondereinheit fasst IS-Chef von Afghanistan

5. April 2020

Seit fünf Jahren verübt die Dschihadisten-Miliz "Islamischer Staat" in Afghanistan Anschläge und terrorisiert die Bevölkerung. Ein Kommando nahm nun den Anführer, zwei ranghohe IS-Kommandeure und weitere Kämpfer fest.

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Afghanistan Konflikt l Krieg
Afghanische Sicherheitskräfte bei einem Angriff auf IS-Kämpfer in der Provinz Nangarhar (Archiv) Bild: Getty Images/AFP/N. Shirzada

Aslam Faruki, der auch unter dem Namen Maulawi Abdullah auftritt, hat die Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) in Afghanistan seit etwa einem Jahr geführt. Bei einer Spezialoperation wurde der Islamistenchef zusammen mit 19 weiteren Kämpfern jetzt gefasst, wie Afghanistans Nationale Sicherheitsdirektion in Kabul mitteilte. Details will der afghanische Geheimdienst in den nächsten Tagen bekannt geben.

Mehrere tausend IS-Kämpfer in Afghanistan 

Die IS-Terrormiliz ist in Afghanistan seit Anfang 2015 aktiv - anfangs als kleine Gruppierung, die sich als Ableger des im Irak und in Syrien ausgerufenen Kalifats verstand. Zunächst gehörten dem IS einige afghanische sowie pakistanische Taliban an, die ihre Stellungen jenseits der Grenze zu Pakistan hatten aufgeben müssen. Mittlerweile verfügt der IS am Hindukusch nach Geheimdiensterkenntnissen über mehrere tausend Kämpfer. Unter ihnen sind militante Islamisten aus Usbekistan und anderen zentralasiatischen Ländern, aus Indien, dem Nahen Osten und Tschetschenien.

Afghanistan  - Afghanische Soldaten in Kundus
Afghanische Soldaten bei einem Einsatz (Archiv) Bild: picture-alliance/dpa/Xinhua/A. Kakar

Die in Afghanistan stationierten US-Truppen und afghanische Soldaten haben die Extremisten von Anfang an intensiv bekämpft. Das Kerngebiet des IS ist die Gebirgsregion im Norden des Landes. Die meisten IS-Angriffe erfolgten nach einer Dokumentation der Vereinten Nationen in den Provinzen Nangarhar und Kunar sowie in der Hauptstadt Kabul. Ziele sind immer wieder schiitische Moscheen und Versammlungen.

Zuletzt wurden bei einem IS-Anschlag auf eine Gedenkzeremonie für einen politischen schiitischen Führer im März mehr als 30 Menschen getötet. Bei einem Attentat des IS auf einen Sikh-Tempel in der vergangenen Woche starben 25 Zivilisten. 

se/ack (dpa, afp)