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PolitikAfrika

Somalia droht eine Hungerkatastrophe

6. September 2022

"Das ist heute die letzte Warnung", sagte UN-Koordinator Griffiths in Mogadischu. Nachdem vier Regenzeiten hintereinander ausgefallen sind, sieht das Land am Horn von Afrika einer dramatischen Hungersnot entgegen.

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Hungerkrise in Somalia
Bild: Farah Abdi Warsameh/AP/dpa/picture alliance

Er habe "Kinder gesehen, die so unterernährt waren, dass sie kaum sprechen konnten", sagte UN-Koordinator Martin Griffiths. Er sei "zutiefst schockiert über das Ausmaß an Schmerz und Leid, das so viele Somalier erdulden müssen". 213.000 Menschen seien landesweit akut vom Hungertod bedroht.

Hilfsorganisationen befürchten nun eine ähnliche Hungersnot wie 2011, als 260.000 Menschen ums Leben kamen. Doch angesichts der Vielzahl humanitärer Notlagen - darunter im Jemen, in Afghanistan und in der Ukraine - fanden deren zahlreiche Appelle zuletzt kaum Gehör.

Fatuma Abdi Aliyow sitzt neben den Gräbern ihrer beiden Söhne, die vergangene Woche an den Folgen des Hungers gestorben sind
Eine Mutter trauert am Rande von Mogadischu um ihre beiden Söhne, die an den Folgen des Hungers gestorben sindBild: Farah Abdi Warsameh/AP/dpa/picture alliance

Erst Ende Juni hatte die Organisation Save The Children die internationale Gemeinschaft gewarnt, sie bewege sich "wie ein Schlafwandler auf eine katastrophale Hungersnot" in Somalia zu.

Nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef sind seit Jahresanfang bereits über 700 Kinder verhungert. Die Dunkelziffer liege wahrscheinlich weitaus höher, weil viele Todesfälle nicht erfasst würden, teilte die Unicef-Vertreterin für das afrikanische Land, Wafaa Saeed, mit.

Somalia kämpft derzeit mit der schlimmsten Dürre seit 40 Jahren. Nach UN-Schätzungen vom Juli übertrifft die aktuelle Dürre die früheren "in Bezug auf Dauer und Schwere". Rund 7,8 Millionen Menschen - fast die Hälfte der Bevölkerung - haben nach UN-Angaben nicht genug zu essen.

rb/fw (AFP, dpa, epd, KNA)