Soldat erschießt offenbar vier Menschen in Norddeutschland
1. März 2024Ein Bundeswehrsoldat steht im Verdacht, vier Menschen im norddeutschen Landkreis Rotenburg (Wümme) erschossen zu haben. Nach Polizeiangaben soll er in einem Einfamilienhaus in der Gemeinde Scheeßel einen 30-jährigen Mann und eine 55-jährige Frau sowie in der Gemeinde Bothel ein dreijähriges Kind und die 33 Jahre alte Mutter getötet haben. Die Schüsse sollen in der Nacht auf Freitag gefallen sein. Die Ortschaften sind gut zehn Kilometer voneinander entfernt und liegen im Bundesland Niedersachsen im Norden Deutschlands.
Ermittlungen laufen auf Hochtouren
Die Hintergründe des Verbrechens sind noch unklar. "Eine Motivlage im familiären Umfeld kann nicht ausgeschlossen werden", hieß es nur. Ein Großaufgebot an Polizisten sei vor Ort. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Verden und der Polizei liefen auf Hochtouren, teilte die zuständige Polizeidirektion mit.
Der Soldat hatte sich nach der Tat gestellt. Gegen ihn wurde ein Haftbefehl wegen Mordes erlassen. Die Ermittler fanden im Wagen des Beschuldigten einen Molotowcocktail. Es könne nur spekuliert werden, warum der Brandsatz in dem Auto gelegen habe, sagte der Sprecher der Polizeiinspektion Rotenburg.
Der Polizeisprecher nannte auch weitere Details zur Festnahme des Verdächtigen: Der Soldat sei zur Kaserne in der Stadt Rotenburg (Wümme) gefahren. Er habe sein Auto vor der Kaserne geparkt, sei ausgestiegen, habe sich zu Fuß zur Wache begeben. Dort hatte er dann offenbar die Tat geschildert. Die Polizei sei hinzugerufen worden und habe den mutmaßlichen Täter festgenommen.
In der Von-Düring-Kaserne in Rotenburg ist unter anderem das Jägerbataillon 91 stationiert. Vor der Kaserne untersuchen Ermittler ein Fahrzeug auf Spuren, wie eine Reporterin der Nachrichtenagentur dpa beobachtete. Ob die Waffe des Verdächtigen aus Beständen der Bundeswehr stammt, dazu hat die Staatsanwaltschaft noch keine Angaben gemacht.
AR/kle (dpa, afp, Polizeidirektion Lüneburg)
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