So ein Müll!
Vermüllen die deutschen Großstädte? Eine neue Studie setzt sich mit mit "Littering" auseinander - achtlos in die Gegend geworfenem Müll in Berlin, Hamburg, Köln & Co. Sie zeigt: Nicht alles ist schlecht.
Vermüllte Straßen und Parks
Wer kennt sie nicht - achtlos auf die Straße fallengelassene Coffee-To-Go-Becher, Würstchen-Packungen vom Grillen im Park und überall Zigarettenkippen. "Littering" nennen die Fachleute das, wenn jemand Müll einfach in Stadt und Landschaft wirft. Wie man "Littering" verhindern kann, damit beschäftigt sich eine neue Studie.
Was hilft gegen Vermüllung?
Wie verhindert man, dass unsere Großstädte in Müll versinken? Die Erkenntnisse der Forscher der Humboldt-Universität zu Berlin sind wenig überraschend: Auffällige, große Mülleimer, die regelmäßig geleert werden, helfen der Sauberkeit in den Städten. Große, sperrige Plastik-To-Go-Behälter schaden ihr.
Immer diese Millenials
Vor allem junge Erwachsene, Menschen zwischen 18 und 30, schleppen ihren Dreck nicht bis zum Mülleimer, gefolgt von Jugendlichen, das ergibt die Studie. Die Forscher haben von 2005 bis 2017 in Berlin, Frankfurt am Main, Köln und Hamburg Versuche und Befragungen durchgeführt. Beauftragt haben sie Reinigungsunternehmen aus Wien, Bern und elf großen deutschen Städten.
Überall diese blöden Kaffeebecher
Die befragten Großstädter sagten 2015: To-Go-Verpackungen und Zigarettenkippen auf Bürgersteigen oder in Parks ärgern sie am meisten. Die Autoren der Studie stellen fest: Einmal-Verpackungen - ob für Salat, Kaffee oder Sandwiches - werden heute häufiger verwendet als vor zehn Jahren und nerven dementsprechend mehr.
"Tretminen" - heute weniger gefürchtet
2005 war es noch die Verschmutzung durch Hundekot, die Großstädter am meisten nervte. Ob Hundehalter heute einfach Wuffis Hinterlassenschaften häufiger aufsammeln? Vielleicht hilft ja auch diese Lüneburger Aktion mit Müll-sammelnden Hunden (Foto), das Image der Vierbeiner und ihrer Hinterlassenschaften aufzupolieren.
Wo ist es am dreckigsten?
617 Kilogramm Haushalts- und Verpackungsabfälle pro Einwohner fielen laut Statistischem Bundesamt 2013 in Deutschland an, 136 Kilogramm mehr als im EU-Durchschnitt. Vieles landet nicht ordentlich in der Mülltonne. Betroffen sind Grünanlagen, Bahnhöfe und Haltestellen und Orte mit Großveranstaltungen - wie zum Beispiel Plätze und Straßen rund um den Kölner Dom im Karneval.
Es wird nicht alles schlechter
Zum Schluß eine gute Nachricht aus der Studie: Es geht aufwärts. Die Menschen fanden ihre Städte 2015 sauberer als 2005. Ob das wohl auch an den Pfandsammlern liegt, die gerade an warmen Tagen die Stadtparks freihalten von Bier- und anderen Getränkeflaschen?