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Sloweniens Premierminister Drnovsek erstmals zu offiziellem Besuch in Belgrad

19. Juni 2002

– Mehrere Kooperationsabkommen unterzeichnet

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Köln, 19.6.2002, VECERNJE NOVOSTI, RADIO JUGOSLAWIEN

VECERNJE NOVOSTI, serb., 19.6.2002

Der erste offizielle zweitägige Belgrad-Besuch eines slowenischen Premierministers nach dem Zerfall des ehemaligen Jugoslawien hat am Dienstag (18.6.) sehr erfolgreich begonnen. Diese Einschätzung teilten Sloweniens Premier Janez Drnovsek und seine Gastgeber in Belgrad, nachdem sie mehrere wichtige zwischenstaatliche Abkommen unterzeichnet hatten. Dabei kündigten sie eine Weiterentwicklung der bilateralen Beziehungen an.

Die Mitglieder der stattlichen slowenischen Delegation (neben Premier Drnovsek gehörten dazu auch drei wichtige Minister, der Botschafter in Belgrad und weitere offizielle Vertreter) sprachen zunächst mit Bundespremier Dragisa Pesic und mehreren jugoslawischen Ministern – Miroljub Labus, Goran Svilanovic, Bozidar Milovic und Zoran Zivkovic. Nach der protokollarischen Pressekonferenz führte der hohe Gast aus Ljubljana getrennte Gespräche mit Serbiens Premier Zoran Djindjic und dem jugoslawischen Präsidenten Vojislav Kostunica.

Im Laufe des Nachmittags unterzeichneten Pesic und Drnovsek ein Abkommen über den Schutz und die Förderung von Investitionen. Danach unterzeichneten der stellvertretende Bundespremier Labus und Sloweniens Wirtschaftsministerin Tea Petrin ein Kooperationsabkommen im Tourismusbereich. Ferner unterzeichneten der slowenische Außenminister Dimitrij Rupel und der Bundesminister für Verkehr und Telekommunikationen, Bozidar Milovic, ein Kooperationsabkommen im Bereich Post und Telekommunikatswesen. Am späteren Nachmittag wurden weitere Abkommen im veterinären Bereich sowie über Quarantäne und Pflanzenschutz unterzeichnet.

Drnovsek sagte nach den Abkommensunterzeichnungen gegenüber der Presse, "mit diesem Besuch werden endlich manche Kapitel unserer Beziehungen geschlossen". Dies trage dazu bei, "die Entwicklung einer allumfassenden Zusammenarbeit zu beschleunigen". Slowenien sei zutiefst davon überzeugt und wünsche sich innigst, dass die Bundesrepublik Jugoslawien ihre staatliche Umstrukturierung baldmöglichst abschließen könne, damit die Wirtschaft auf einer neuen Grundlage Aufschwung erhalte sowie die Kosovo-Frage und das Problem der Neuordnung der Beziehungen innerhalb der Föderation demokratisch gelöst würden und schließlich eine Zeit des Wohlstands in Serbien und Montenegro beginnen möge. "Möge die Bundesrepublik Jugoslawien Slowenien auf dem Weg zur europäischen Integration einholen", schloss der angesehene Gast.

Der Bundespremier sagte, er habe mit seinem Amtskollegen aus Ljubljana über eine Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten gesprochen. Erörtert worden sei auch die Lage in der Region. Dabei sei festgestellt worden, dass keine nennenswerten Probleme bestehen, die die Beziehungen beider Staaten belasten. Er fügte hinzu, derzeit würden die Voraussetzungen dafür geschaffen, einige Missverständnisse im landwirtschaftlichen Bereich auszuräumen, die bislang die Unterzeichnung eines Freihandelsabkommens verhindert hätten. Dabei kündigte er die Unterzeichnung auch dieses Abkommens in Kürze an. (...)

Pesic betonte, es sei notwendig, das derzeit zu Gunsten Sloweniens bestehende Ungleichgewicht im Handel auszugleichen (....). Dieses Problem könne durch slowenische Investitionen in Jugoslawien, durch eine Beteiligung an der Privatisierung und "eine Kooperation auf höherer Ebene" gelöst werden. (...) (md)

Sloweniens Regierungschef in Belgrad - Freihandelsabkommen noch für diesen Monat geplant

RADIO JUGOSLAWIEN, deutsch, 18.6.2002

Slowenien gibt seine volle Unterstützung zur Umgestaltung der Beziehungen Serbiens und Montenegros und begrüßt die Aktivitäten und Bemühungen im Zusammenhang mit der Verfassungscharta als politische und rechtliche Akte des zukünftigen gemeinsamen Staates, betonte der jugoslawische Premierminister Dragisa Pesic nach dem Gespräch mit seinem slowenischen Amtskollegen Janez Drnovsek in Belgrad.

Drnovsek äußerte die Hoffnung, die Bundesrepublik Jugoslawien werde den Weg zur europäischen Integration ausbauen und bestätigte, dass zwischen Jugoslawien und Slowenien heute einige bilaterale Abkommen unterzeichnet worden sind.

Nach dem Treffen mit dem serbischen Premierminister Zoran Djindjic sagte Drnovsek, er erwarte, dass Jugoslawien und Slowenien bis Ende des Monats ein Abkommen über Freien Handel unterzeichnen werden. (fp)