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Serbischer Vizepremier Covic: UN-Sicherheitsrat unterstützt serbische Sicherheitsvorschläge für das Kosovo

20. August 2003
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Belgrad, 19.8.2003, B92, engl.

Der stellvertretende serbische Premierminister Nebojsa Covic hat gegenüber Radio B92 erklärt, der UN-Sicherheitsrat habe gestern Abend (18.8.) die von der serbischen Regierung für die Lösung der andauernden Krise im Kosovo vorgeschlagenen Maßnahmen unterstützt. Covic, Leiter des Belgrader Koordinierungszentrums für das Kosovo und Südserbien war von Premierminister Zoran Zivkovic beauftragt worden, an der gestrigen außerordentlichen Sitzung des höchsten UN-Gremiums teilzunehmen, die auf Antrag Serbiens einberufen worden war, um die wachsenden Spannungen und einen Anstieg bei der ethnischen Gewalt in der krisengeschüttelten Provinz zu erörtern.

Nach Worten Covics sind die Maßnahmen der serbischen Regierung "in vollem Umfang auf die Schaffung von Sicherheit und Bewegungsfreiheit im Kosovo und eine entschlossene Machtprobe mit dem Terrorismus und dem organisierten Verbrechen gerichtet. Der UN-Sicherheitsrat werde UNMIK und KFOR anweisen, diese Maßnahmen so rasch wie möglich umzusetzen.

Covic erläuterte: "In unserem Vortag wurde deutlich gesagt, dass wir die Dinge nicht auf Verurteilungen und den Ausdruck des Bedauerns und Mitgefühls reduzieren können. Vielmehr muss die internationale Gemeinschaft ihre Rolle im Kosovo überprüfen.

"Es gab viel Verständnis und ich erwarte konkrete Maßnahmen. Allerdings müssten der Mechanismus und die schweren, aus der Vergangenheit ererbten Probleme verstanden werden. Die Lösung dieser Probleme ist ein Prozess, ein schmerzhafter und schwieriger".

Er fuhr fort: "Ein Extremismus führt zu einem anderen. Die Region wird destabilisiert, wenn die Gewalt weitergeht, und jeder muss sich dessen bewusst sein".

Covic wies auf den mangelnden Erfolg der internationalen Gemeinschaft bei der Strafverfolgung der Urheber ethnischer Gewalt hin und erklärte, auf der Sitzung des UN-Sicherheitsrates sei man zu dem deutlichen Schluss gekommen, dass alle Schuldigen ohne weitere Verzögerung zur Rechenschaft gezogen werden müssten.

"Die Maßnahmen von UNMIK und KFOR haben sich als unbefriedigend erwiesen, da die Täter nicht gefasst wurden. Weder die Mörder der Kinder, noch die der Familie Stolic oder die von Dragan Tonic usw. Es wird kein Vertrauen geben, bis das gelöst ist".

Zu dem Potenzial für einen konstruktiven, praktischen Dialog zwischen der serbischen Regierung und der serbischen Unruheprovinz deutete Covic darauf hin, dass mit den Gesprächen so bald nicht zu rechnen sei. "Es wurde viel über die Aufnahme von Gesprächen zwischen Belgrad und Pristina geredet, aber die Bestätigung der Teilnehmer dieser Gespräche muss im Hinblick auf diejenigen erfolgen, die möglicherweise vom Haager Tribunal verdächtigt werden. Der Prozess ist sehr schmerzhaft und schwierig. Er wird viel Klugheit, Geduld und Zeit brauchen".

Covic warnte die Mitglieder des Sicherheitsrates, dass die internationale Gemeinschaft "eine historische Verantwortung für die Ausbreitung des Faschismus trägt", sollte es ihr nicht gelingen, die Ursache für die Instabilität im Kosovo zu beseitigen. (...) (MK)