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Serbien und Montenegro sollen internationale Verpflichtungen erfüllen

8. Oktober 2004

- US-Botschafter in Belgrad zur Lage der Staatengemeinschaft

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Belgrad, 7.10.2004, BETA, serb.

Serbien und Montenegro verliere jeden Tag wegen Nichterfüllung der internationalen Verpflichtungen wichtige finanzielle Unterstützung, sagte der amerikanische Botschafter in Belgrad, Michael Poult.

In einem Interview der Agentur Beta sagte er, die USA seien der größte einzelne Investor in Serbien und Montenegro, und sie seien daran interessiert, die wirtschaftliche Zusammenarbeit zu erweitern, dass dafür aber die Tatsache, dass Belgrad seine internationalen Verpflichtungen nicht erfüllt, ein Hindernis ist.

Poult hob hervor, er sei mit den Bemühungen der Regierung des Staatenbundes, Ratko Mladic zu verhaften, nicht zufrieden, und dass er Grund zur Annahme habe, der Flüchtige sei doch auffindbar und erreichbar. "Der einzige Weg zu beweisen, dass Mladic nicht in Serbien ist, ist festzustellen, dass er sich woanders aufhält, und die Pflicht Belgrads ist es, das zu untersuchen", meint Poult. (...)

Auf die Frage, wie er die Lage in Kosovo beurteilt, sagte der amerikanische Botschafter, dass er die Situation nicht als perfekt sehe. Er habe sich die Ansprache des serbischen Präsidenten Tadic über seine Sorgen bezüglich der Lebensbedingungen der serbischen Minderheit in Kosovo angehört. Keiner sei zufrieden über die Nichterfüllung der internationalen Standards in Kosovo, so Botschafter Poult. (....) Er bewertete den Aufruf des Präsidenten Serbiens, Boris Tadic, an die Kosovo-Serben, an den Wahlen in der Provinz am 23. Oktober teilzunehmen, als eine gute staatsmännische Geste. (...)

Der US-Botschafter sagte auf die Frage zum amerikanischen Standpunkt gegenüber der Staatengemeinschaft folgendes: "Die USA unterstützen den Staatenbund Serbien und Montenegro, aber falls die beiden Mitgliedsländer demokratisch entscheiden, getrennte Wege zu gehen, wird Washington das respektieren", erklärte der US-Botschafter in Belgrad, Michael Poult. (fp)