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Katastrophe

Schwere Schäden durch Zyklon in Mosambik

27. April 2019

Zyklon "Kenneth" hat verheerende Schäden in Mosambik und auf den Komoren angerichtet und mehrere Menschen das Leben gekostet. Doch etwas anderes macht Hilfsorganisationen noch größere Sorgen.

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Zerstörungen in der Hafenstadt Pemba
Zerstörungen in der Hafenstadt PembaBild: picture-alliance/AP Photo/UNICEF

Durch den Zyklon "Kenneth" sind in Mosambik mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Das erklärte Ministerpräsident Carlos Do Rosario in der Provinz Cabo Delgado. Weitere drei Menschen kamen auf dem Inselstaat der Komoren ums Leben. 

Auch wenn die Folgen von "Kenneth" bisher weniger katastrophal scheinen als die seines Vorgängers "Idai", ist die Gefahr ist bei weitem nicht gebannt: Angesichts erwarteter heftiger Regenfälle warnte das UN-Nothilfebüro (OCHA) vor Überschwemmungen und Erdrutschen in den kommenden Tagen. Helfer warnten auch vor der Ausbreitung von Krankheiten. 

Notunterkünfte in der mosambikanischen Provinz Zambezia
Notunterkünfte in der mosambikanischen Provinz ZambeziaBild: DW/M. Mueia

Der Wirbelsturm war zunächst über die Komoren hinweggezogen und in der Nacht zum Freitag mit Stärke vier von maximal fünf im Norden Mosambiks auf Land getroffen. Daraufhin schwächte er sich den Angaben zufolge ab. Rund 450 Häuser seien dort völlig zerstört und rund 3000 Häuser stark beschädigt, teilte der Katastrophenschutz mit. Ein Sprecher der Rettungskräfte erklärte, auf der Ferieninsel Ibo seien 90 Prozent aller Häuser zerstört. Der Strom fiel in bis zu neun Bezirken im Norden des Landes aus, meldete das Rote Kreuz in Mosambik. 

"Laut Wettervorhersage erwarten uns heftige Regenfälle über einen langen Zeitraum. Wir machen uns Sorgen wegen Sturzfluten und Erdrutschen in nächster Zeit und, sollte es langfristig zu starken Überschwemmungen kommen, auch wegen Krankheiten, die über das Wasser übertragen werden", sagte Sprecher des Roten Kreuzes, Matthew Carter. 

Zerstörungen in Moroni auf den Komoren
Zerstörungen in Moroni auf den KomorenBild: Getty Images/AFP/I. Youssouf

Laut UN-Behörden sind rund 112.000 Menschen von "Kenneth" betroffen. Die Regierung in Mosambik brachte zunächst 30.000 Menschen in Sicherheit. Man sei besonders besorgt über die Gemeinden, zu denen es noch keinen Kontakt gebe, hatte Antonio Carabante vom Roten Kreuz erklärt. 

Auf den Komoren habe es mindestens 20 Verletzte gegeben, teilte das UN-Nothilfebüro mit. Es meldete darüber hinaus Überschwemmungen in mehreren Dörfern sowie beträchtliche Schäden an Straßen und Strommasten auf den Inseln. Vorläufigen Schätzungen zufolge seien dort mindestens 1000 Menschen vorübergehend obdachlos geworden. 

In Mosambik gab ein Anwohner der Stadt Pemba Entwarnung für seine unmittelbare Nachbarschaft. "Es scheint, als ob sich die Lage wieder normalisiert", sagte Anwohner Valdemar Lucas der Deutschen Presse-Agentur per Telefon. "Im Augenblick regnet es nicht, es ist aber bewölkt. In unserer Nachbarschaft wurde Infrastruktur zerstört, aber nicht annähernd in dem Ausmaß, wie wir befürchtet hatten." 

Der tropische Wirbelsturm "Kenneth" trifft Mosambik in Zeiten des Wiederaufbaus. Mitte März war die frühere portugiesische Kolonie vom verheerenden Zyklon "Idai" heimgesucht worden. Er hatte vor allem im Zentrum des Landes eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Rund 600 Menschen kamen ums Leben. Infolge des Zyklons war ein Anstieg von Cholera-Fällen und Malaria-Erkrankungen gemeldet worden. 

stu/uh (dpa, afp)