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Schuldenschnitt mit 85,8 Prozent Zustimmung erfolgreich

9. März 2012

Nach langer Zitterpartie ist der Weg für den dringend benötigten Schuldenschnitt frei: 85,8 Prozent der privaten Gläubiger haben zugestimmt, Griechenland seine Schulden zu erlassen. Dies teilte die Regierung mit.

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Griechen winken mit den Händen vor dem Parlament (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Bei der Rettung vor dem Staatsbankrott hat Griechenland eine entscheidende Hürde genommen - die ausreichende Beteiligung der privaten Gläubiger am Schuldenschnitt ist sicher: Nach Angaben der griechischen Regierung am Freitag hatten bis zum Ablauf der Zustimmungsfrist am Donnerstagabend 85,8-Prozent der Gläubiger ihr Ja gegeben.

Die angestrebte 90-Prozent-Schwelle wurde damit zwar nicht überschritten. Athen kündigte aber an, die restlichen Anleger per Gesetz verpflichten zu wollen, am Anlagetausch teilzunehmen.

Ausgangspunkt für den im Detail äußerst komplizierten Schuldenschnitt ist ein Anleihevolumen von 206 Milliarden Euro. Eine Grundsatzvereinbarung mit Banken, Fonds und Versicherungen sieht einen Forderungsverzicht von 53,5 Prozent vor. Der Schuldenberg Griechenlands würde also im Optimalfall um mehr als 100 Milliarden Euro gestutzt. Anleger sollen, so das Angebot, im Tausch für ihre alten Anleihen neue Bonds mit längerer Laufzeit und niedrigerer Verzinsung bekommen.

Wie funktioniert der Schuldenschnitt?

Ein gelbes Euro-Zeichen in die blau gefärbten Haare (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Schuldenschnitt ermöglicht Rettungspaket

Die Finanzminister der Euro-Länder wollen an diesem Freitag über die Ergebnisse in einer Telefonkonferenz beraten. Auf ihrer Tagesordnung steht zudem die endgültige Freigabe des Anfang März grundsätzlich beschlossenen 130-Milliarden-Rettungspaket für Griechenland, wofür der Schuldenschnitt Voraussetzung ist.

Griechenland hängt bereits seit 2010 am internationalen Finanztropf und hatte damals Hilfszusagen von 110 Milliarden Euro bekommen. Bald danach zeigte sich aber, dass diese Kredite nicht ausreichen, um den Mittelmeer-Staat dauerhaft vor der Pleite zu bewahren.

wa/li/haz (dpa, rtr, dapd, afp)