Schrecksekunde bei Papst-Christmette
25. Dezember 2009Sicherheitskräfte konnten die offenbar geistig verwirrte Frau abfangen - in dem Handgemenge verlor Papst Benedikt XVI. jedoch das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Das 82-jährige Kirchenoberhaupt wurde sofort wieder aufgerichtet und ging offensichtlich unverletzt zum Altar, so als sei nichts geschehen. Anschließend zelebrierte er die nächtliche Messe.
Im Getümmel stürzte auch der französische Kardinal Roger Etchegaray, der daraufhin zu einer Unfallstation gebracht wurde. Der Zwischenfall ereignete sich in einem Vorraum des Petersdoms, unbeobachtet von Fernsehkameras.
Keine "bösen Absichten"
Die Frau wurde von der Polizei festgenommen. Was sie mit ihrer Aktion bezweckte, ist noch unklar. Wie es hieß, hatte sie wohl keine "bösen Absichten". Es könnte sich nach Informationen des italienischen Fernsehens um die gleiche Person handeln, die bereits vor einem Jahr eine ähnliche Aktion gestartet hatte.
Keine "verlorene Zeit"
In seiner Weihnachtspredigt warnte der Papst vor Egoismus. Streit und Unversöhnlichkeit in der Welt kämen daher, dass die Menschen in ihren eigenen Interessen und Wünschen gefangen seien, sagte Benedikt im überfüllten Petersdom. Stattdessen sollten sie sich stärker auf Gott und die Mitmenschen einlassen. "Zeit, die wir für Gott und von ihm her für den Nächsten verwenden, ist nie verlorene Zeit", mahnte der Pontifex während der zweistündigen Messe.
An diesem Freitag (25.12.2009), dem ersten Weihnachtstag, will Benedikt auf dem Petersplatz seine Weihnachtsbotschaft an die Welt richten und wieder den traditionellen Segen "Urbi et orbi" spenden.
Autor: Christian Walz (dpa, kna)
Redaktion: Hans Ziegler