Schauspieler Michael Caine wird 90
Schauspieler Michael Caine gibt gern den Gentleman, kann aber auch den Proleten aus der Gosse überzeugend spielen. Zum 90. Geburtstag blättern wir durch seine Filmografie.
"Zulu" (1964)
In diesem aufwendig produzierten Kriegsfilm bekam Michael Caine seine erste Hauptrolle als Leutnant Bromhead. Erst war er nur für die Nebenrolle des "Private Hook" vorgesehen, aber Regisseur Cyril Endfield entschied sich um. Der Kostümfilm beruht auf historischen Fakten: 139 Briten verteidigten 1879 eine schwedische Missionsstation in Südafrika gegen den Angriff der Zulu-Krieger.
"Alfie" (1966)
In "Alfie" konnte Caine sein Talent als vielschichtiger Charakterschauspieler dann erstmals richtig ausspielen. Und seine Fäuste im Film einsetzen, deren zielsicheren Gebrauch er von Jugend an kannte. Auch den Cockneyakzent brachte er von zuhause mit. Die Rolle bescherte ihm seine erste Oscar-Nominierung.
"Das Mädchen aus der Cherry-Bar" (1966)
In der US-amerikanischen Kriminalkomödie "Das Mädchen aus der Cherry-Bar" spielt Caine neben Shirley MacLaine einen Gauner, der einen raffinierten Kunstdiebstahl einfädelt. Tänzerin Nicole Chang (MacLaine) lässt sich mit Charme und galanter Überredungskunst für den Plan gewinnen und spielt für eine Zeit lang die Ehefrau - mit ungeahnten Folgen. Der Film war für drei Oscars nominiert.
"Rita will es endlich wissen" (1983)
Der desillusionierte Literaturdozent Frank Bryant (Caine) trifft auf die wissensdurstige Friseurin Rita (Julie Walters), die an der "Open University" einen Uni-Abschluss machen möchte. Bryant ist von Ritas impulsiver, selbstbewusster Art fasziniert. Doch Rita verändert sich. Für beide Schauspieler gab es Oscar-Nominierungen und Golden Globes.
"Hannah und ihre Schwestern" (1986)
Die Rolle des Elliot, der mit Hannah (Mia Farrow) verheiratet, aber in ihre Schwester Lee verliebt ist, bedeutete den ersten Oscar als bester Nebendarsteller für Michael Caine. Caine spielte Elliot als sensiblen, gebildeten Mann, dessen Herz über seinen Verstand siegt. Woody Allens Komödie ist voller tiefgründiger Charaktere und sahnte 1987 insgesamt drei Academy Awards ab.
"Genie und Schnauze" (1988)
In der Rolle des Sherlock Holmes konnte Michael Caine zeigen, dass er auch Gentlemen spielen kann. Etwas undurchsichtig, mit Humor und Understatement verfolgt er als Privatdetektiv die Spur der Verbrecher. An der Seite von Ben Kingsley, der Dr. Watson spielt, geht er in dem Film "Genie und Schnauze" einem mysteriösen Fall von Banknoten-Fälschung nach - very British und äußerst dezent.
"Gottes Werk & Teufels Beitrag" (1999)
"Gute Nacht, ihr Prinzen von Maine, ihr Könige von Neuengland!" So verabschiedet sich Dr. Larch allabendlich von den Waisenkindern, die er in seiner Einrichtung aufzieht und pflegt. Die Rolle des gütigen Arztes in der Literaturverfilmung, bei der Lasse Hallström Regie führte, brachte Caine seinen zweiten Oscar als bester Nebendarsteller ein.
"The Dark Knight Rises" (2012)
Wieder eine dieser Nebenrollen, in denen Michael Caine sich unverzichtbar machte: Als Butler Alfred Pennyworth steht er Bruce Wayne alias Batman (Christian Bale) zur Seite. Regisseur Christopher Nolan hatte seinen Part klar definiert: "Du bist die Seele des Films." Und so sorgt Caine in der düsteren "The Dark Knight"-Trilogie für ein wenig Herzenswärme.
"Mr. Morgans letzte Liebe" (2013)
In "Mr. Morgans letzte Liebe" spielt Caine einen amerikanischen Witwer in Paris, der sich in eine junge Frau (Clémence Poésy) verguckt. Eine Freundschaft entsteht, in der klar wird, dass die beiden nicht so ungleich sind, wie es zunächst erscheint. Regisseurin und Drehbuchautorin Sandra Nettelbeck hat Caine die Rolle auf den Leib geschrieben. Dieser brilliert einmal mehr mit nuanciertem Spiel.
"Abgang mit Stil" (2017)
Als sich ihre Firmenrente plötzlich in Luft auflöst, fassen die drei Freunde Albert, Willie und Joe einen kühnen Plan: Sie wollen die Bank überfallen, die den Pensionsfonds verspekuliert hat. In dem Film hat Michael Caine (mit Alan Arkin, links, und Morgan Freeman, Mitte) nochmals die Chance, seinen trockenen Humor virtuos auszuspielen.