Schöne bunte Plastik-Welt
Kunststoff ist in der Industrie beliebt: Kaum ein Material lässt sich in so vielen verschiedenen Formen bearbeiten: Denn Plastik kann hochfest und hart oder weich und elastisch sein. Eindrücke von der Messe K 2013.
Leuchtende Musik
Dieses Violoncello besteht aus Kunststoff von Bayer. Sein transparenter Körper kann leuchten, wie eine Lightshow. Je nachdem, wie das Cello programmiert wird, können Töne farbig dargestellt werden. So kann zum Beispiel ein Musikschüler angezeigt bekommen, ob er den richtigen Ton trifft. Auch Bilder können auf den Körper projiziert werden.
Ein Auto ganz aus Plastik
Polycarbonat ist ein hochfester und bruchsicherer Kunststoff. Windschutzscheiben oder Armaturenabdeckungen sind so klar, dass sie von klassischem Glas kaum zu unterschieden sind. Dieses Auto besteht zum Großteil aus dem Kunststoff und ist viel leichter als ein herkömmliches Auto. Das spart auch jede Menge Treibstoff.
Kabel aus Stoff
Wie vielseitig Kunststoffe heute sind, zeigen dieses USB-Kabel auf dem Stand der Fraunhofer-Gesellschaft. Damit lassen sich Daten übertragen, die von Sensoren in Kleidungsstücken stammen. So kann man die Lebensfunktionen von Patienten überwachen, oder auch von Feuerwehrleuten, die in ein brennendes Gebäude gehen.
Schwimmen wie die Delfine
Diese Monoflosse ist an ein sogenanntes "Exoskelett" gekoppelt. Sensoren erkennen, welche Bewegungen der Schwimmer ausführen möchte und leisten dann durch kleine Servo-Motoren in den Gelenken Unterstützung. So kann man nicht nur schwimmen wie ein Delfin, sondern hat auch viel längere Ausdauer.
Unterstützung bei Schwerstarbeit
Hier wird dasselbe Prinzip bei einem Ganzkörperanzug angewendet. Das ist ideal für Menschen mit Behinderungen, deren Muskeln nur sehr schwach sind. Aber auch Möbelpacker könnten sicher manchmal so eine Unterstützung gut gebrauchen - zum Beispiel wenn sie ein Klavier mehrere Treppen hoch schleppen müssen.
Gegen Schmierereien
Auch das ist Kunststoff: Eine schmutzabweisende Oberfläche gegen Graffiti-Schmierereien. Diese erleichtert die Reinigung ganz enorm und spart dadurch Verkehrsbetrieben - die besonders unter Vandalismus leiden - bares Geld.
Plastik aus Holz
Diese Formstücke bestehen aus Holz- oder anderen Naturfasern. Das ist ihnen noch anzusehen, denn wer genau hinschaut, kann eine Ähnlichkeit mit Pressspanplatten erahnen. Dennoch sind solche Biokunststoffe gut als Einrichtungsgegenstände oder Verkleidungen zu gebrauchen.
Holz wird unsichtbar
Diese Tankdeckel-Abdeckung enthält ebenfalls Holz. Zellulose wurde als Pulver dem Polyethylen zugesetzt. Die Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe bewirbt an ihrem Stand auf der K 2013 die Nutzung von Bio-Materialien als Faserverstärkung in herkömmlichem Plastik.
Lignin als Rohstoff
Bei der Gewinnung von Zellulose bleibt aber noch ein Rückstand übrig: Lignin. Dieses Material lässt sich mit Biokatalysatoren in seine Einzelteile zerlegen. Danach hoffen Forscher des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik daraus neue Polymere zu erzeugen - die Grundlage für einen neuen Kunststoff.
Fasern aus Milchsäure
Biokunststoffe auf Biobasis können nämlich viel mehr, wenn man sie auf diese Weise in ihre molekularen Einzelteile zerlegt. Solche Fasern und Vliese aus Polylactid, einem Polymer der Milchsäure, wurden aus Maisabfällen hergestellt. Das Vlies kann in der Medizin zum Einsatz kommen. Aus dem Garn lässt sich Kleidung herstellen.
Krabbenschalen als Plastik-Rohstoff
Sogar Krabbenschalen lassen sich zu Kunststoff verarbeiten. Sie enthalten Chitin - ein gutes Ausgangsprodukt für neue Polymere. So lässt sich auch ein Umweltproblem lösen: Die Krabbenfischerei verursacht durch das Wegwerfen ihrer Abfälle auf Mülldeponien nicht nur Gestank, sondern auch gesundheitsschädliche Gase.
Schaumstoff aus CO2
Dieser Schaumstoff wurde zum Teil aus Kraftwerksabgasen hergestellt. Das Kohlendioxid wurde mit einem speziellen Katalysator von Bayer aufgespaltet. Aus dem Kohlenstoff stellten die Forscher neue Polymere her. Der Vorteil des katalytischen Verfahrens: Es verbraucht wenig Energie.
Vom Versuch zur Serie
Der CO2- Schaum könnte schon in wenigen Jahren Einzug in viele Wohnungen halten. Hier wird er noch in einer Versuchsanlage in Leverkusen produziert. Ab 2015 könnte aber schon eine großtechnische Produktion anlaufen.